Rund um die Noller Schlucht bei Dissen

Bei dieser Wanderung im Teutoburger Wald bei Dissen drehen wir eine große Runde um die Noller Schlucht. Fast 15 Kilometer stehen uns ins Haus und etwa 350 Höhenmeter gesellen sich dazu. Gut frühstücken sollten wir also, denn eine Einkehrmöglichkeit gibt es zwischendurch nicht. Naja, zumindest nicht direkt am Weg – doch dazu später mehr.

Gleich hinter dem Umweltbildungszentrum Noller Schlucht beginnt unsere Wanderung.
Gleich hinter dem Umweltbildungszentrum Noller Schlucht beginnt unsere Wanderung.

Wir kombinieren bei dieser Wanderung gleich mehrere Wanderwege miteinander. Diese Beschreibung, besser noch den untenstehenden GPX-Track im Gepäck zu haben, ist also ratsam.

Wir starten unsere Wanderung auf dem Wanderparkplatz Noller Schlucht, direkt gegenüber des Umweltbildungszentrums. Hier nehmen auch die TERRA.tracks Von Egge zu Egge und Kalksteinklippen ihren Anfang. Wir überqueren die Rechenbergstraße und gehen links des Umweltbildungszentrums in den Ahornweg.

Zeitfenster mit Blick in die Erdgeschichte...
Zeitfenster mit Blick in die Erdgeschichte…

Auf dem Ahornweg

Die Straße heißt hier tatsächlich so, ebenso heißt aber auch der Fernwanderweg, auf dem wir uns nun befinden und den wir ein ganzes Stück begleiten werden. Er zählt zu den ältesten und beliebtesten Wanderwegen des Osnabrücker Landes. Wander-Enthusiasten, die die Region wie ihre Westentasche kannten, entwickelten die 100 Kilometer lange Route vor mehr als einem halben Jahrhundert. Markiert wir der Weg von einem großen Ahornblatt, wir können es gar nicht übersehen.

Gleich geht's nach links und ab dann recht lange steil bergauf.
Gleich geht’s nach links und ab dann recht lange steil bergauf.

Wir queren die Straße Finkelshake und entdecken zu unserer Linken eine hübsche Installation, die uns Aufschluss über die Beschaffenheit des Bodens gibt und zugleich einen Blick in die Erdgeschichte ermöglicht. Wir setzen unseren Weg fort und biegen nach etwa 200 Metern links ab. Hier ist der Weg möglicherweise durch Forstarbeiten nicht so gut sichtbar, daher gut aufpassen.

Schmal schlängelt sich der Ahornweg die Egge hinauf.
Schmal schlängelt sich der Ahornweg die Egge hinauf.

Timmer Egge und Wehdeberg

Nun geht es steil bergauf. Über einen recht gerade verlaufenden, aber trotzdem hübschen Weg schicken wir uns an, zuerst die Timmer Egge mit ihren 254 Metern Höhe und sodann den Wehdeberg mit seinen 258 Metern Höhe zu erklimmen. Wir folgen dabei unentwegt den Ahornzeichen, die uns sicher leiten.

Von hier oben erhaschen wir auch einen Blick auf die Kalksteinklippen auf der anderen Seite.
Von hier oben erhaschen wir auch einen Blick auf die Kalksteinklippen auf der anderen Seite.

Schließlich geht es wieder bergab und wir erreichen eine Wegkreuzung. Hier verabschieden wir uns vorübergehend vom Ahornweg und biegen nach rechts ab. Wir folgen nun dem mit drei Tannen markierten Fernwanderweg Rund ümme Hilter. Der Weg verläuft nun breiter, führt uns aber auch wieder stetig bergauf.

Die durchweg perfekte Markierung auf dem Ahornweg lässt keine Wünsche offen.
Die durchweg perfekte Markierung auf dem Ahornweg lässt keine Wünsche offen.
Auch im Winter ein empfehlenswerter Weg, wenngleich festes Schuhwerk dringend nötig ist.

Rast auf dem Hülsbrink

An der Gabelung, die wir nach rund 800 Metern erreichen, halten wir uns links und verlassen den Drei-Tannen-Weg auch schon wieder. Dennoch geht es weiter bergauf an der Flanke des Hohnangel. Lange bleiben wir nicht allein, denn schon an der nächsten Kreuzung, an der wir geradeaus weitergehen, gesellt sich der Ahornweg wieder zu uns. Welcome back!

Der Wanderweg Rund ümme Hilter, markiert von drei Tannen, begleitet uns ein Stück.
Der Wanderweg Rund ümme Hilter, markiert von drei Tannen, begleitet uns ein Stück.

Nun folgen wir dem Ahornweg wieder recht lange und biegen mit ihm an der nächsten Gabelung nach rechts in Richtung der ausgeschilderten Johannislaube ab. Wir erreichen die Schutzhütte wenig später über breite Wanderwege. Sie führen uns auch in der Folge weiter geradeaus, durch dichte Wälder, vorbei an Wiesen und einem einsam gelegenen Hof bis auf den Hülsbrink mit seinen 193 Metern Höhe.

Wir passieren die Schutzhütte Johannislaube.
Wir passieren die Schutzhütte Johannislaube.
Auf geraden, breiten Wegen geht es weiter.
Auf geraden, breiten Wegen geht es weiter.
Wir gehen an einem einsamen Gehöft vorbei, danach erreichen wir den Hülsbrink.
Wir gehen an einem einsamen Gehöft vorbei, danach erreichen wir den Hülsbrink.

Hier finden wir auch zwei Bänke vor – Zeit für eine kleine Pause, denn inzwischen sind wir schon knapp zwei Stunden unterwegs. Von hier haben wir auch einen schönen Blick auf die sanften Hügel vor uns und den Höhenzug des Teutoburger Waldes.

Dort ist Zeit für eine Rast!
Dort ist Zeit für eine Rast!

Abstecher oder nicht?

Danach setzen wir unsere Wanderung fort, folgen weiter dem Ahornweg bis wir auf die Straße Wakebrink treffen. Wir biegen nach rechts in sie ein und verabschieden uns damit wieder vom Ahornweg. Wir gehen weiter bis wir auf die Rechenbergstraße treffen und gehen nur ein winziges, aber nicht ungefährliches Stück an ihr nach links.

[Hier sei nun kurz eine Einkehrmöglichkeit eingeschoben: Wenn wir die Straße überquert haben und rechts in den Waldweg eingebogen sind, können wir geradeaus weitergehen. Nach einigen hundert Metern zeigt dann ein Wegweiser nach links und führt uns zur Gaststätte Waldschänke, die ich bei der Tour zu den Hasequellen schon näher beschrieben habe. Ein sehr lohnenswerter Abstecher, der aber in Summe fast zwei Kilometer Umweg (hin und zurück) bedeutet.]
Nur ein kleines Stück gehen wir entlang der Rechenbergstraße.
Nur ein kleines Stück gehen wir entlang der Rechenbergstraße.

Zum Blauen See

Dann biegen wir sofort hinter der Leitplanke wieder nach rechts in einen kleinen Trampelpfad ein. Ihm folgen wir rund 500 Meter und biegen dann nach links ab. Hier treffen wir den TERRA.track Von Quelle zu Quelle, den wir nur ein kleines Stück begleiten. [Mehr dazu in meinem neuen Buch „Teutoburger Wald. Wanderungen für die Seele! Hier vorbestellbar (erscheint am 1. April 2020)] Rund 700 Meter gehen wir geradeaus und halten uns dann an der Gabelung rechts. Danach geht es rund 500 Meter geradeaus und der Ahornweg gesellt sich ein weiteres Mal zu uns. Schließlich liegt zu unserer Linken der Blaue See.

Dem TERRA.track Von Quelle zu Quelle begegnen wir ebenfalls. Er würde uns zu insgesamt drei der Hasequellen führen.
Dem TERRA.track Von Quelle zu Quelle begegnen wir ebenfalls. Er würde uns zu insgesamt drei der Hasequellen führen.

Mit etwas Glück führt er ausreichend Wasser, um diesen Namen zu Recht zu tragen. Denn dann schimmert er im Sonnenschein aufgrund des hohen Kalkanteils im Wasser türkisblau. Den Blauen See speisen mehrere Quellbäche der Hase. Der lauschigen Lichtung und den Bänken am Ufer des kleinen Sees wird kein Wanderer widerstehen können. Zeit für ein zweites Picknick!

Am Blauen See sollten wir auf jeden Fall eine kurze Pause einplanen!
Am Blauen See sollten wir auf jeden Fall eine kurze Pause einplanen!

Spektakulärer 360-Grad-Blick

Gestärkt setzen wir unseren Weg fort und biegen nach rund 200 Metern rechts ab. Bis zum Aussichtsturm Steinegge können wir nun wieder den Ahornwegschildern folgen. In leichten Serpentinen geleitet uns der Fernwanderweg auf die Steinegge mit 266 Metern Höhe. Oben angekommen stehen wir schon direkt zu Füßen des großen Turms.

Keine Sorge - der Weg führt rechts an dem Gatter vorbei...
Keine Sorge – der Weg führt rechts an dem Gatter vorbei…

Dieser ist von Haus aus eigentlich ein Fernmeldeturm, doch ein multifunktionaler. Denn auf gut 25 Metern Höhe hat er auch eine Aussichtsplattform, die jederzeit für jedermann geöffnet ist. Wir steigen also die Stufen hoch und erreichen die Plattform. Und wir halten den Atem an.

Wir schauen über den Kamm des Teutoburger Waldes...
Wir schauen über den Kamm des Teutoburger Waldes…
…und Dissen liegt ebenfalls zu unseren Füßen.

Denn plötzlich sind wir weit über den Baumwipfeln und haben einen spektakulären 360-Grad-Blick. Rechts und links zieht sich der Kamm des grünen Teutoburger Waldes vor uns hin, wiegen sich die Wipfel im Wind, vor uns dagegen liegt Dissen mit seinen Ausläufern, Wiesen und Feldern. Fast auf 300 Metern Höhe befinden wir uns hier und genießen das prächtige Panorama in vollen Zügen.

Rückweg mit Hermann

Wenn wir wieder heruntergestiegen sind, ist es Zeit für das nächste Treffen. Denn was wäre eine Wanderung im Teutoburger Wald ohne den Hermannsweg?! Ihm begegnen wir und halten uns nach dem Abstieg vom Turm rechts. Dem vertrauten weißen H auf schwarzem Grund können wir nun bis zurück zum Parkplatz in der Noller Schlucht folgen.

Der Hermannsweg begleitet uns nun zurück bis zum Wanderparkplatz. Mehrfach treffen wir auch den TERRA.track Von Egge zu Egge.

Wir gehen dabei überwiegend auf dem Kamm des Teutoburger Waldes und haben nicht selten den hier sehr präsenten Kalkstein unter den Wanderschuhen. Leicht bergauf und bergab geht es dabei nochmal, denn wir überqueren noch die Schollegge und den Petersbrink.

Steil bergab

In einer langen Serpentine geht es dann recht steil bergab und gerade in Herbst und Winter besteht hier aufgrund einer dichten Blätterdecke auf dem Weg akute Rutschgefahr. Festes Schuhwerk ist nicht zuletzt wegen dieser Passage ohnehin angeraten.

Das letzte Stück am Hang entlang, ehe es dann steil bergab geht.

An der Kreuzung halten wir uns rechts und gehen nun ein Stück weit oberhalb der Rechenbergstraße parallel zu dieser. Dann geht es noch einmal steil bergab und wir erreichen schließlich einen Ableger der Rechenbergstraße, biegen nach links ab und stehen kurz darauf wieder auf dem Wanderparkplatz gegenüber des Umweltbildungszentrums Noller Schlucht.

Warum will ich das wandern? Weil dieser Weg enorm viel Abwechslung bietet. Es geht immer wieder bergauf und bergab ohne allzu anstrengend zu sein. Obendrein gibt es noch zwei echte Highlights mit dem Blauen See und dem Eggeturm!

Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★ ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★ ★
Auf-und-ab-Faktor ★ ★ ★ ★ ★  

INFOS
Rundwanderweg, 14,9 km lang
Höhenmeter: 336 m
Gehzeit: 4,5 Stunden
Schwierigkeit: mittel
Start: Wander-Parkplatz Noller Schlucht (fürs Navi: Rechenbergstraße 100, 49201 Dissen am Teutoburger Wald)

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Am Liebsten draußen und auf Wanderwegen unterwegs. Von Osnabrück über das Münsterland, von Rhein bis Mosel, vom Teuto bis zu den Alpen - kein Wanderweg ist vor mir sicher!
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