Gerade mal 1,5 Stunden Zeit und Lust, sich vom Osnabrücker Land verzaubern zu lassen? Wunderbar, dann ist der TERRA.track Borgloher Schweiz ganz genau das Richtige. Auf nur 4,5 Kilometern bekommen wir reichlich Abwechslung, viele Ausblicke und wunderbare Wandermomente bei knapp 90 Höhenmetern.
Wir starten unsere Wanderung auf dem TERRA.track Borgloher Schweiz nur wenig abseits des Weges am Renkenörener See. Dieses zauberhafte Kleinod liegt in Hilters Ortsteil Ebbendorf – unglaublich versteckt hinter den sieben Bergen und einem Dutzend sich windender Schmalspurstraßen. Wer hierher kommt, weiß auch, was ihn hier erwartet. Zufällig wird sich in dieses (wunderschöne) Fleckchen Erde wohl kaum jemand verirren.
Am Renkenörener See
Verwunschene Ecken, Seerosenblätter bedecken den Teich und über der Wasserfläche wölben sich die Zweige einer Trauerweide: Der Anblick des in den 1970er Jahren angelegten Sees verschlägt uns glatt den Atem. Ursprünglich in Privatbesitz gehört der See inzwischen dem Heimatverein Borgloh, der sich liebevoll um die Anlage kümmert. Um das Gartenkunstwerk zu schützen, ist der Renkenörener See allerdings nur von Mitte Mai bis Mitte Juli sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet. Wer außerhalb dieser Zeiten kommt, kann aber immerhin über die Gartenpforten lugen.
Jetzt sind wir also schon schwer begeistert und dabei sind wir ja noch nicht mal auf dem TERRA.track Borgloher Schweiz! Das ändern wir fix und wandern die Straße Zur Wolfsquelle bergauf. Oben angekommen halten wir kurz inne und drehen uns einmal um. Denn schon jetzt haben wir einen schönen Blick auf das kleine Tal, in dem der Renkenörener See liegt.
Aufstieg in die Borgloher Schweiz
Dann setzen wir aber endlich auch den ersten Fuß auf den TERRA.track Borgloher Schweiz und starten nach rechts durch. Ein kleines Stück geht es bergauf durch den Wald, dann ein weiteres kurzes Stück weiter bergauf entlang einer Weide. Und auch hier verschlägt es uns fast die Sprache ob der sanften grünen Hügel und Täler, die sich hier vor uns auftun. Vielleicht nicht gleich die Schweiz, aber Allgäu auf jeden Fall! Borgloher Allgäu klingt aber natürlich nur so mittel…
Nun führt der Weg rund 300 Meter über den Kamm. Wer die Augen offen hält, entdeckt gleich zu Beginn etwas abseits der Strecke eine Bank. Und sprintet bitte hin. Denn die Aussicht von hier ist gleich noch mal so schön. Zwar sind wir gerade erst losgegangen, aber hier müssen wir uns einfach setzen. Es hilft ja nix.
Durch die Bergsiedlung
Anschließend führt uns der TERRA.track Borgloher Schweiz wieder leicht bergab und zwischen Feldern und Weiden hindurch und an einer kleinen Siedlung vorbei. Etwa 500 Meter folgen wir hier der Glückaufstraße. Das stört aber nicht weiter, denn auch die Häuser hier haben ihren Reiz.
Zwischen Bäumen hindurch und dann über eine Wiese geht es für uns weiter. Wir passieren eine Schafweide und eine Obstbaumallee. Wir überqueren die Iburger Straße und ein Schotterweg führt uns vorbei an einem hübschen Holzhaus-Ensemble und dort biegen wir links ab in den Wald.
Am Fliegerdenkmal
Nun ändert der TERRA.track Borgloher Schweiz wieder sein Antlitz und führt uns zunächst als schmaler, dann etwas breiter werdender Waldweg bis zum Fliegerdenkmal. Es wurde zum Gedenken an zwei Piloten errichtet, die hier 1914 bei einem schweren Gewitter mit ihrem Doppeldecker abstürzten und ums Leben kamen.
Der TERRA.track Borgloher Schweiz führt uns wenig später wieder aus dem Wald hinaus und vorbei an einem Feld mit weitem Blick über das Umland. Über asphaltierte, aber ländliche Abschnitte geht es weiter und auch immer weiter leicht bergauf. Schließlich erreichen wir die Bergkuppe und blicken rechts auf Borgloh hinab. Eine gut platzierte Bank erwartet uns hier bereits.
Vorbei am Wasserturm
Als Nächstes führt uns der TERRA.track Borgloher Schweiz am Wasserturm Hilter vorbei. Dass der nicht nur ein sehr schmuckes Gebäude, sondern auch ein Aussichtsturm ist, habe ich leider erst nach der Wanderung erfahren. Macht also nicht denselben Fehler, sondern probiert, ob er geöffnet ist und genießt den Ausblick von dort oben! Geöffnet ist der Turm montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr und samstags und sonntags von 9 bis 18 Uhr.
Fast 60 Jahre alt ist der Wasserturm übrigens und mit bis zu fünf Meter dicken Wänden auch reichlich massiv. Maximal 250 Kubikmeter Wasser stehen hier bereit, um damit die Ortsteile Borgloh, Wellendorf, Hankenberge und Ebbendorf mit Wasser zu versorgen.
Waldiges Ende
Wir überqueren wieder die Iburger Straße, gehen durch eine kleine Siedlung und erreichen den Waldrand. Anders als im offiziellen Outdooractive-Track (s.u.) weist uns die Ausschilderung nun in den linken der zwei Wege. Es kommt am Ende aber auf dasselbe heraus, die linke Variante ist nur ein wenig länger als die rechte. Sie führt uns aber auch durch einen ausgesprochen idyllischen Waldabschnitt.
An dessen Ende erreichen wir wieder den Weg, der am Hang entlang verläuft und gehen so nun auch ein Stück weiter. Klar, auch hier haben wir einen ausgezeichneten Blick, Ehrensache! Ein letzter kurzer Abschnitt führt dann noch mal auf schmalen Waldpfaden leicht bergab und wir erreichen schließlich wieder den Einstiegspunkt unserer Tour auf dem TERRA.track Borgloher Schweiz und können von hier auch schon wieder den Renkenörener See erblicken.
Warum will ich das wandern? Weil uns dieser vergleichsweise kurze Weg das Osnabrücker Land wirklich von seiner schokoladigsten Seite zeigt und wir aus dem Staunen kaum herauskommen!
Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★ ★ ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★ ★ ★
Allgäu-Faktor ★ ★ ★ ★
INFOS
Rundwanderweg, 4,5 km lang
Höhenmeter: 88 m
Gehzeit: 1,5 Stunden (viel mehr Zeit zum Staunen einplanen)
Schwierigkeit: leicht
Start: Parkplatz Renkenörener See (Navi: Zur Wolfsquelle 1, 49176 Hilter am Teutoburger Wald)
Hallo Wandervogel
der Wanderweg Borgloher Schweiz hat aktuell 2 Besonderheiten
Der Weg ist wegen Baumrodungsarbeiten für ein kurzes Stück geperrt.
Er kann durch einen 100 Meter-Umweg wieder aufgenommen werden.
Schwierig wird es, wenn man von der falschen Seite kommt. Da liegen einfach nur Bäume herum.
Und den Wasserturm kann man zur Zeit wg Corona nicht besteigen.
Grüße
MKH
Hallo Wandervogel
Der Weg ist wieder frei, und der Wasserturm ist offen – unbedingt da hochgehen. Man hat da Weitsicht
Güätz
MKH