Teutoschleifchen Modersohns Spuren

SO findet selbst der Wandervogel Zugang zu bildenden Künsten: Das Teutoschleifchen Modersohns Spuren in Tecklenburg ist eine unglaublich gelungene Symbiose aus Landschaftsmalerei und Landschaftswanderei. Gerade mal 4,4 km lang ist diese und bringt es dabei auf immerhin rund 110 Höhenmeter. Und sie ist pickepackevoll mit Sehenswertem und Spannendem.

Wir starten unsere Wanderung auf dem Teutoschleifchen Modersohns Spuren auf dem Marktplatz in Tecklenburg. Gleich hier befindet sich auch das Otto-Modersohn-Museum, das dem großen westfälischen Landschaftsmaler gewidmet ist. Zwischen 1885 und 1892 verbrachte er immer wieder Zeit in Tecklenburg und hier entstanden eine ganze Reihe seiner Werke. Wir wollen heute auf seinen Spuren wandeln.

Das Bild zeigt den Marktplatz in Tecklenburg.
Am Marktplatz in Tecklenburg starten wir unsere Wanderung auf dem Teutoschleifchen Modersohns Spuren.

Auf Modersohns Spuren zur Burgruine

Dazu halten wir uns vor dem Museum links, gehen an der Tourist-Information vorbei und biegen nach rechts in die Krummacherstraße ein. Wir folgen der Ausschilderung des Teutoschleifchens Modersohns Spuren und gehen durch das Portal und entlang der Straße Meesenhof. Wir nehmen dann die Treppen, die uns an einigen Relikten der damals mächtigen Burg Tecklenburg und der Jugendherberge vorbei führen.

Das Bild zeigt Stufen, die vorbei führen an Mauerresten der Burg Tecklenburg. Im Hintergrund ist die Jugendherberge Tecklenburg zu sehen.
Es geht vorbei an Relikten der Burg Tecklenburg sowie der Jugendherberge Tecklenburg.

Oben angekommen gehen wir in einem Viertelkreis entlang der Mauerreste der Burg, sehen den Wierturm über allem thronen und entdecken auch das Requisitenhaus der Freilichtspiele Tecklenburg. Die sind heute Hausherr in der Burg und bezaubern alljährlich Abertausende Besucher mit großartigen, hochprofessionellen Musical-Aufführungen, die wärmstens empfohlen seien.

Das Bild zeigt das Requisitenhaus der Freilichtbühne Tecklenburg.
Am Requisitenhaus der Freilichtbühne Tecklenburg führt uns das Teutoschleifchen Modersohns Spuren ebenfalls vorbei.

Entlang der Burgmauern und zum Kurpark

Wer die Burgruine noch nicht kennt, dem sei zudem empfohlen, hier ein wenig herumzustreunen. Alles ist frei begehbar und verströmt eine so unglaublich starke, mittelalterliche Atmosphäre, dass man sich gleich in eine andere Welt versetzt fühlt. Dass wir hier nur noch eine Ruine vorfinden, ist übrigens die Schuld des preußischen Staates, an den die Burg seinerzeit gefallen war. Die Kassen waren leer, Geld für die Instandhaltung gab es keines und so gaben die Preußen die Burg als Steinbruch frei, eine Schande.

Das Bild zeigt den Blick auf Tecklenburg vom Teutoschleifchen Modersohns Spuren aus.
Einer von vielen schönen Blicken auf Tecklenburg bietet sich uns hier auch schon.

Darüber den Kopf schüttelnd steigen wir die Treppen hinab und folgen weiter der Ausschilderung des Teutoschleifchens Modersohns Spuren. Der Weg zwischen den hübschen Fachwerkhäusern Tecklenburgs führt uns geradewegs in den nicht minder zauberhaften Kurpark, den wir nun einmal der Länge nach durchqueren, ehe der Weg die Straße Handal erreicht, der wir nur ein kleines Stück nach links folgen.

Das Bild zeigt drei Wanderer im Kurpark Tecklenburg.
Wäre eigentlich auch ein Modersohn-Werk wert gewesen: der Kurpark in Tecklenburg. Gemalt hat Modersohn die Perspektive aus dem Kurpark übrigens sogar. Damals waren hier aber noch Gärten zur Versorgung der Tecklenburger Bürger angesiedelt.

Vorbei an Modersohns Wirkungsstätten

Dann biegt das Teutoschleifchen Modersohns Spuren nach rechts in den Wald ab. Nach rund 200 Metern erreichen wir das Waldfreibad Tecklenburg und finden hier auch eine von mehreren Schautafeln vor. Auf diesen Tafeln sind Bilder Modersohns abgebildet, die er ungefähr aus der jeweiligen Position gemalt haben könnte. Das regt natürlich unsere Fantasie und Neugierde an, wir versuchen seinen genauen Blickwinkel zu eruieren und freuen uns, einzelne Häuser sogar im Stadtbild wiederzufinden. Anschaulicher geht Kunstgeschichte nicht!

Das Bild zeigt im Hintergrund drei Wanderer auf dem Teutoschleifchen Modersohns Spuren und im Vordergrund viele Buschwindröschen.
Über kleinere Wege entlang blühender Buschwindröschen gehen wir weiter auf dem Teutoschleifchen Modersohns Spuren.
Das Bild zeigt drei Wanderer vor der Schautafel mit Modersohns Werk.
Abgleich Bild und Realität am Waldfreibad in Tecklenburg.

Wir setzen unseren Weg auf Modersohns Spuren fort, passieren das Waldbad, gehen ein Stück eine kleine Straße hinauf und erreichen die Gaststätte Am Kurpark. Einkehren kann man hier allerdings schon seit geraumer Zeit nicht mehr, wie es scheint. Ficht uns nicht an, wir sind ja noch gar nicht so lange unterwegs!

Das Bild zeigt den Blick auf Tecklenburg vom Teutoschleifchen Modersohns Spuren aus.
So in etwa schaute auch Modersohn auf Tecklenburg.

Über malerische Pfade

Unser Weg setzt sich nun im Wald fort und wir folgen dem schönen, idyllischen Pfad durch Buchen, Birken, Fichten und Tannen. Wir passieren einen etwas eigentümlich wirkenden Rastplatz aus bunt zusammen gewürfelten Elementen, der fast ein wenig an einen heidnischen Opferplatz erinnert.

Das Bild zeigt im Vordergrund die Markierung des Teutoschleifchens Modersohns Spuren und im Hintergrund drei Wanderer auf einem schmalen Pfad.
Hier möchten wir am Liebsten selbst zu Pinsel und Farbpalette greifen!

Dann biegt unser Teutoschleifchen Modersohns Spuren nach rechts ab und nun geht es über einen offenbar recht frisch angelegten, sehr schmalen Pfad am Hang bergauf. Hier ist es nun so richtig urig und wir fühlen uns wie weitab jeder Zivilisation. Hätten wir eine Farbpalette zur Hand, wir würden nun sogleich selbst zu Landschaftsmalern werden wollen!

Das Bild zeigt den Wandervogel auf einem schmalen Pfad.
Wandervogel im Wanderglück – so habe ich meine Wege am Liebsten!

Kräutergarten und Barfußgang

Die Zivilisation erreichen wir jedoch nach rund 400 Metern bereits wieder, biegen nach rechts ab und gehen nun entlang eines Feldes weiter und haben abermals einen feinen Blick auf das Bergstädtchen Tecklenburg. Wir queren die Steinstraße und den Sonnenweg und erreichen wieder den Kurpark.

Das Bild zeigt zwei Wanderer auf einem engen Pfad entlang einer Hecke.
Aussichtsreicher Weg am Rande der Siedlung mit Blick auf Tecklenburg.

Das Teutoschleifchen Modersohns Spuren führt uns hier nun noch einmal auf der anderen Seite hindurch. Es geht durch den Kräutergarten und vorbei an einer Wassertretstelle, zu der auch ein kleiner Barfußgang gehört. Auch eine weitere Schautafel mit einem Modersohn-Werk treffen wir hier an.

Das Bild zeigt das Wassertretbecken im Kurpark Tecklenburg.
Das Wassertretbecken schließt sich direkt an den Barfußgang an. Anfang April war es für diesen nassen Spaß jedoch einfach noch zu kalt…
Das Bild zeigt eine Schautafel mit einem Werk Modersohns und im Hintergrund den Blick auf Tecklenburg, wie Modersohn ihn sah.
Nochmal Modersohn, nochmal Tecklenburg!

Stadtkirche und Puppenmuseum

Wir steigen die Stufen hoch zum Kirchpfad, der uns über einen hübschen kleinen Weg zur evangelischen Stadtkirche Tecklenburgs und vorbei am alten Friedhof führt. Wir passieren die Gaststätte Anno 1560, biegen noch einmal nach links ab und kommen schon an der nächsten Gaststätte, Zur Pingel, vorbei. Am Puppenmuseum Tecklenburg führt uns das Teutoschleifchen Modersohns Spuren ebenfalls noch vorbei, ehe es über einige Treppen wieder hinauf zum Ausgangspunkt unserer Tour geht, dem Markplatz Tecklenburgs.

Das Bild zeigt den Weg, der auf die Stadtkirche zu führt.
Wir gehen auf die evangelische Stadtkirche zu, die von innen – auf bescheidene Weise – sehr hübsch ist.

In Tecklenburg gäbe es nun noch so viel zu entdecken, dass wir uns eigentlich für ein paar Tage einquartieren müssten. Oder wir kommen noch mal wieder und probieren den Hexenpfad aus. Oder die Teutostadtschleife Tecklenburger Romantik. Oder den Tecklenburger Bergpfad. Oder wandern durch die Talaue Haus Marck

Bio-Wurst und Pralinchen

Jetzt aber haben wir uns erstmal eine Stärkung verdient. Dazu empfiehlt der Wandervogel allerwärmstens, einmal durch das Torhaus Legge zu spazieren und dann die Augen links zu halten. Denn dort gibt es dann neben einer wirklich köstlichen Bio-Currywurst auch verschiedene leckere Pommes-Spezialitäten in der Kostbar. Und wer danach noch Lust auf eine süße Nachspeise verspürt, der ist natürlich im legendären Café Rabbel am Marktplatz, das über eine eigene Confiserie verfügt, bestens aufgehoben!

Warum will ich das wandern? Weil es nun wahrlich selten ist, dass man sich so wortwörtlich auf die Spuren eines berühmten Malers begeben und sogar seine Blickwinkel einnehmen kann. Und weil dieser Weg von vorne bis hinten einfach zauberhaft ist!

Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★ 
Ausblicke ★ ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★ ★ ★ ★
Modersohn-Faktor ★ ★ ★ ★ ★

INFOS
Rundwanderweg, 4,4 km lang
Höhenmeter: 110 m
Gehzeit: 1-1,5 Stunden
Schwierigkeit: leicht-mittel
Start: Marktplatz Tecklenburg

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About Wandervogel77

Am Liebsten draußen und auf Wanderwegen unterwegs. Von Osnabrück über das Münsterland, von Rhein bis Mosel, vom Teuto bis zu den Alpen - kein Wanderweg ist vor mir sicher!
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