Naturnahe Pfade, tolle Ausblicke, Kletterakrobaten und eine rostrote Quelle erwarten uns auf dem Teutoschleifchen Dreikaiserstuhl, das wir heute erkunden wollen. Das ist ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass diese Tour gerade mal 3,7 Kilometer und 80 Höhenmeter zählt.
Wir starten unser Wanderung auf dem Teutoschleifchen Dreikaiserstuhl am Wanderparkplatz an der Straße Im Bocketal direkt gegenüber dem Campingplatz. Hier nimmt auch die große Schwester unseres Teutoschleifchens ihren Anfang – es ist die Teutoschleife Dörenther Klippen. Unser heutiger Weg ist ziemlich genau die Hälfte der Acht, die diese Teutoschleife beschreibt.
Am Waldrand über den Trimm-Dich-Pfad
Wir entscheiden uns dafür, die Tour entgegen dem Uhrzeigersinn zu laufen, denn so eröffnet sich uns später noch die Möglichkeit, mit dem Teutoschleifchen Brochterbecker Landpartie die Tour noch etwas zu verlängern, falls uns die ausufernde Wanderlust noch packt. Somit wählen wir direkt am Einstieg den rechten der beiden ausgeschilderten Teutoschleifchen-Wege.
Der führt uns nun zunächst geradeaus vorbei an Weiden und Feldern und immer direkt am Waldrand. Wir begegnen dabei auch einem alten Trimm-Dich-Pfad, der jedoch schon ein klein wenig in die Jahre gekommen und mittlerweile selbst etwas außer Form ist.
Gewusel am Wetterpilz
Schließlich knickt unser Weg nach links ab und führt uns vorbei an einigen Felsen in den Wald. Nun geht es auch das erste und einzige Mal nennenswert bergauf. Der schmale, naturbelassene Pfad über Gestein und Wurzeln, zwischen dichten Bäumen, durch die die Sonne nur mit Mühe vordringt, ist ein echter Hochgenuss. Viel zu schnell sind wir am Wetterpilz, wo wir uns eine kleine Verschnaufpause auf einer der Bänke gönnen dürfen.
In jedem Fall sollten wir hier nun gut aufpassen. Denn hier am Wetterpilz treffen sich zahlreiche Wanderwege, das Schildersammelsurium erschwert die Orientierung und es lohnt sich, zweimal hinzuschauen. Bei unserer heutigen, kleinen Tour auf dem Teutoschleifchen Dreikaiserstuhl ist es jedoch recht einfach – wir nehmen gleich den ersten Weg auf der linken Seite.
Am Dreikaiserstuhl
Ein kleines Stück begleiten wir nun auch den Hermannsweg, zweigen jedoch schon nach rund 200 Metern wieder nach links ab in einen schmalen Seitenpfad. Urig schön ist es hier und wir sind ganz dicht bei der Natur. Und mitten in ihr liegt schon bald vor uns der Dreikaiserstuhl. Von unserer Seite erhebt er sich gerade mal ein paar Meter vor uns und wir können ihn leicht und ohne größere Klettervorkenntnis erklimmen. Von der anderen Seite jedoch ist der Felsen immerhin 16 Meter hoch und daher bei Kletterern, die etwas mehr Talent haben als wir, außerordentlich beliebt.
Wir schauen ihnen ein wenig dabei zu, wie sie sich redlich an der steilen Felswand abmühen, blinzeln kurz in die Sonne, die uns auf dem Felsplateau in der Nase kitzelt und setzen unseren Weg dann fort. Doch schon nach wenigen hundert Metern machen wir den nächsten kleinen Abstecher vom Weg, denn nun liegt zu unserer Linken der Bocketalblick.
Bocketalblick und Obstmuseum
Auf diesem Felsabhang, der so harmlos daher kommt, dass selbst Menschen mit Höhenangst hier nicht bange werden müssen, können wir uns gut eine Weile niederlassen und in die Gegend schauen. Denn von hier haben wir nun den besten Blick dieser Tour. Er reicht zur Linken vom rauchenden Kohlekraftwerk Ibbenbürens bis zum Campingplatz, nahe dem unser Wagen steht zu unserer Rechten. Ein Platz, wie gemacht für ein kleines Picknick!
Anschließend folgen wir dem Teutoschleifchen Dreikaiserstuhl weiter über den Hang und dann allmählich abwärts bis wir die Streuobstwiesen der Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL) erreichen. Die betreibt hier ein echtes kleines Obstmuseum, in dem viele alte Arten von Obstbäumen gehegt und gepflegt werden. Hier ist auch einer meiner Lieblingsplätze, denn es wartet ebenfalls eine Bank auf uns – mit Blick auf die Streuobstwiesen und dahinter das verträumte Brochterbeck, dessen Kirchturmspitze hier schon gut zu sehen ist. Zur rechten Tageszeit scheint uns hier auch die Sonne auf den Wandererkopf.
Brochterbeck und Eisenquelle
Wir setzen unseren Weg fort, überqueren die Bahnschienen und gehen durch einen alleeartigen Weg, der uns an den Ortsrand Brochterbecks führt. Wer nun noch lange nicht genug hat vom Wandern, der hängt hier jetzt ganz einfach das Teutoschleifchen Brochterbecker Landpartie an, das hier für einige Meter dazu stößt. Es ist 4,7 Kilometer lang und zählt knapp 100 Höhenmeter. Das sollte doch zu machen sein, ohne sich zu verausgaben!
Wer noch Termine hat, der hingegen setzt seinen Weg auf dem Teutoschleifchen Dreikaiserstuhl fort. Es führt uns abermals über die Gleise und zurück in den Wald. Kurz vor dem Ende unserer Tour treffen wir noch auf die Eisenquelle, über die uns eine Brücke führt. Ihren Namen trägt sie zu Recht, denn das Wasser ist hier besonders eisenhaltig und hat deswegen einen kräftigen Rotstich.
Nun sind es nur noch wenige Meter bis wir den Wanderparkplatz im Bocketal wieder erreicht haben und unsere Tour auf dem Teutoschleifchen Dreikaiserstuhl schon zu Ende ist.
Warum will ich das wandern? Weil das Teutoschleifchen Dreikaiserstuhl auf der wirklich kürzest möglichen Wanderdistanz Ausblicke bietet, viel Natur und jede Menge Abwechslung. Wer nur ein Stündchen Zeit hat für eine Kurzwanderung, der ist hier bestens bedient. Wer mehr möchte, kann stattdessen die Teutoschleife Dörenther Klippen wählen oder mit der Brochterbecker Landpartie spontan die Tour verlängern.
Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★ ★ ★ ★
Wander-Effizienz-Faktor ★ ★ ★ ★ ★
INFOS
Rundwanderweg, 3,7 km lang
Höhenmeter: 81 m
Gehzeit: 1 Stunde
Schwierigkeit: leicht
Start: Wanderparkplatz Im Bocketal
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