Drei-Burgen-Route

Die Drei-Burgen-Route führt uns über naturnahe Pfade und Forstwege auf dem Höhenzug des Wesergebirges bei Rinteln zu drei Burgen: Der Burg Schaumburg, der Osterburg und der Paschenburg – drei Burgen, die so unterschiedlich und abwechslungsreich sind, wie der Weg, der sie verbindet. Die Drei-Burgen-Route ist 13,2 km lang. Die 430 Höhenmeter haben wir recht geballt zu meistern, weshalb ein gerüttelt Maß an Grundkondition empfehlenswert ist.

Gleich zu Beginn begegnen wir auf der Drei-Burgen-Route der Schaumburg.
Gleich zu Beginn begegnen wir auf der Drei-Burgen-Route der Schaumburg.

An der Schaumburg

Wir starten unsere Tour auf der Drei-Burgen-Routen am Wanderparkplatz direkt an der ersten der drei Burgen, an der Schaumburg. Einst trug sie wahrscheinlich den Namen Schauenburg, der auf den schönen Ausblick auf das umliegende Weserbergland zurückzuführen ist. Den wollen wir natürlich auch genießen und begeben uns zunächst auf das Gelände der Burg.

Der Schaumburg sollten wir unbedingt einen Besuch abstatten und dafür ein bisschen Zeit einplanen.
Der Schaumburg sollten wir unbedingt einen Besuch abstatten und dafür ein bisschen Zeit einplanen.

Erbaut wurde die Schaumburg im 13. Jahrhundert. Die Hauptlinie der Schaumburger starb Mitte des 17. Jahrhunderts aus. Es folgte eine wechselvolle Geschichte mit vielen Besitzern. Heute ist das Gebäude im Besitz derer von Schaumburg-Lippe. Die hier beherbergte Gaststätte ist schon länger nicht mehr in Betrieb.

Das stört uns nicht weiter, denn wir sind noch nicht hungrig und fit genug, den Bergfried aus dem 14. Jahrhundert auch ohne vorherige Stärkung zu erklimmen. Belohnt werden wir hier ob mit einem sensationellen Ausblick aus den Fenstern des Turms. Weit oberhalb erspähen wir auch schon auf dem Hang des Wesergebirges die Paschenburg, die unser nächstes Ziel markiert.

Wir klettern auf den mehr als 600 Jahre alten Bergfried und schauen aus den Fenstern...
Wir klettern auf den mehr als 600 Jahre alten Bergfried und schauen aus den Fenstern…
Von hier bietet sich uns ein spektakuläres Panorama mit Blick bis hin zum Wiehengebirge.
Von hier bietet sich uns ein spektakuläres Panorama mit Blick bis hin zum Wiehengebirge.
Oberhalb und auf dem Kamm des Wesergebirges sehen wir schon die Paschenburg, zu der uns die Drei-Burgen-Route ebenfalls noch führen will.
Oberhalb und auf dem Kamm des Wesergebirges sehen wir schon die Paschenburg, zu der uns die Drei-Burgen-Route ebenfalls noch führen will.

Drei-Burgen-Route trifft Wichtelsteig

Auch die kleine Kapelle mit dem Glockenturm ist einen Besuch wert. Bis ins 18. Jahrhundert diente er zugleich als Amtsgefängnis. Überhaupt lohnt es sich, ein wenig über das Gelände der Schaumburg zu streunen. Dann jedoch machen wir uns wieder auf den Weg zurück zum Wanderparkplatz. Von hier an folgen wir nun bergab dem Wichtelsteig und der Beschilderung mit der blauen 5 auf gelbem Grund. Sie ist das etwas schmucklose Zeichen der Drei-Burgen-Route.

Das Wegezeichen der Drei-Burgen-Route ist etwas schmucklos und trägt den Titel der Tour nicht in sich.
Das Wegezeichen der Drei-Burgen-Route ist etwas schmucklos und trägt den Titel der Tour nicht in sich.

Leicht bergab geht es für uns. Wir folgen hier gleichzeitig auch dem traditionsreichen Wichtelsteig, der vom Tal bis hinauf den Kamm des Wesergebirges führt. Über wechselnd schmale und breitere Waldwege wandern wir den Hang hinab, überqueren die Bergstraße und gehen dann weiter am Waldrand mit stetem Blick auf das Tal.

Die Wege auf der Drei-Burgen-Route sind abwechslungsreich und ein echter Wandergenuss.
Die Wege auf der Drei-Burgen-Route sind abwechslungsreich und ein echter Wandergenuss.

Steil bergauf und zur Paschenburg

Nach insgesamt rund vier Kilometern erreichen wir die Straße Auf der Heide und folgen ihr nach links bergauf gehend. An ihrem Ende erreichen wir den Wald und es geht weiter bergauf – und zwar reichlich steil. Fast 200 Höhenmeter machen wir hier in kürzester Zeit und auf einen Schlag. Dann stehen wir auf dem Kamm des Wesergebirges, schnaufen einmal durch und halten uns dann links.

Steil hinauf geht es nach dem Abschnitt am unteren Hang.
Steil hinauf geht es nach dem Abschnitt am unteren Hang.
Überlebende des brettharten Anstiegs haben auf dem Kamm des Wesergebirges ein Mahnmal der Tapferkeit errichtet.
Überlebende des brettharten Anstiegs haben auf dem Kamm des Wesergebirges ein Mahnmal der Tapferkeit errichtet.

Rund zwei Kilometer wandern wir hier oben einigermaßen eben und erreichen schließlich die Paschenburg. Die ist streng genommen keine Burg, sondern ein ehemaliges Forsthaus. Mittlerweile ist sie ein Restaurant. Von hier haben wir eine großartige Sicht über die Seenplatte der vielen Kiesseen zwischen Kleinenwieden und Großenwieden, bis zum Rumbecker Berg und über das Wesertal. Im Biergarten können wir nun eine kleine Stärkung zu uns nehmen.

Für eine Burg etwas schlicht, für ein Forsthaus deutlich überambitioniert: die Paschenburg.
Für eine Burg etwas schlicht, für ein Forsthaus deutlich überambitioniert: die Paschenburg.
Vom Biergarten der Paschenburg aus haben wir einen großartigen Blick in die Weite.
Vom Biergarten der Paschenburg aus haben wir einen großartigen Blick in die Weite.

Zu den Springsteinen

Dann setzen wir unsere Wanderung auf der Drei-Burgen-Route fort. Wir gehen leicht bergab und erreichen die Burgstraße. Hier halten wir uns links, folgen der Straße einige Meter und biegen dann nach rechts ab und nehmen die Treppenstufen. Der Weg führt uns danach weiter bergab, bis wir schließlich einen Wanderparkplatz erreichen. Hier halten wir uns links.

An den Springsteinen, die direkt an der Drei-Burgen-Route liegen.
An den Springsteinen, die direkt an der Drei-Burgen-Route liegen.

Bald erreichen wir die Springsteine. Sie sind ein Naturdenkmal und stehen unter Naturschutz. Sogenannt, weil es eine Zeit gab, in der die Berge noch nicht so dicht bewaldet waren und in der man vom Tal aus die Klippen am Hang (hervor)springen sah. Mit dem amerikanischen Sänger sind diese Felsen im Übrigen weder verwandt noch verschwägert.

An der Osterburg

Dem schmalen Pfad der Drei-Burgen-Route folgen wir weiter und erreichen nun nach wenigen Minuten die dritte Namensgeberin, die Osterburg. Die Osterburg ist der Burgstall einer mittelalterlichen Burg im Wesergebirge. Mit zwei Burghügeln ist sie eine seltene Mischung zwischen einer im Bergland verbreiteten Höhenburg.

An der Osterburg ist ein wenig Fantasie gefragt - sie ist nur ein Bodendenkmal.
An der Osterburg ist ein wenig Fantasie gefragt – sie ist nur ein Bodendenkmal.

Die Osterburg bestand aus zwei benachbarten, voneinander unabhängigen Burgen auf zwei Hügeln, die durch einen Abschnittsgraben getrennt waren. Nach außen waren sie durch Erdwälle und einen tiefen Burggraben gesichert. In den Wällen werden die Reste einer Ringmauer vermutet. Die ausgeprägten Bodenformen der Anlage sind noch heute im Gelände deutlich erkennbar, vor allem durch den umlaufenden Ringgraben in Form einer Acht. Die Geschichte der Osterburg ist weitgehend unbekannt. Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals im Jahre 1121. Wann sie zerstört wurde, ist unklar.

Früher Kirch- und Leichenweg, heute Teil der Drei-Burgen-Route.
Früher Kirch- und Leichenweg, heute Teil der Drei-Burgen-Route.

Die Drei-Burgen-Route führt weiter bergab. Hier folgen wir nun auch einem ehemaligen Kirch- und Leichenweg. Die Menschen aus dem Auetal nahmen diesen Weg, um zu den Gottesdiensten nach Deckbergen zu gelangen. Auch die Fahrt des Trauerzuges führte über diesen Pass…

Zurück zur Schaumburg

Wir erreichen die Osterburgstraße, folgen ihr nach links und biegen nach rund 50 Metern nach links ab und nach weiteren 50 Metern wieder links. Von der Straße führt uns die Drei-Burgen-Route nun sofort wieder in den Wald. Nach einigen Schritten erreichen wir eine Bank, von der aus wir einen hübschen Blick auf die kleine Ortschaft Deckbergen und das umliegende Land haben.

Wir nutzen die Bank für ein kleines Picknick und genießen den Ausblick auf Deckbergen.
Wir nutzen die Bank für ein kleines Picknick und genießen den Ausblick auf Deckbergen.

Langsam, aber stetig geht es nun auch wieder bergauf. Schließlich führt uns die Drei-Burgen-Routen aus dem Wald und entlang einer Schafweide bis zu den Ausläufern Schaumburgs unterhalb der Burganlage. Wir folgen den Straßen In den Klippen und Höhenweg und erreichen über diese schließlich wieder den Wanderparkplatz, der Ausgangspunkt unserer Tour auf der Drei-Burgen-Route war. Jetzt wäre eine geöffnete Gaststätte in der Schaumburg doch nicht das Schlechteste…

Durch die hübschen Ausläufer Schaumburgs treten wir den Rückweg auf der Drei-Burgen-Route an.
Durch die hübschen Ausläufer Schaumburgs treten wir den Rückweg auf der Drei-Burgen-Route an.

Warum will ich das wandern? Drei Burgen, eine gut platzierte Einkehrmöglichkeit, reichlich Aussichten und auch etwas sportliche Betätigung – die Drei-Burgen-Route trägt vollkommen zu Recht das Prädikat „Qualitätswanderweg Traumtour“.

Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★ ★  
Ausblicke ★ ★ ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★ ★ 
Romantik ★ ★ ★ ★
Burgen-Faktor ★ ★ ★ ★

INFOS
Rundwanderweg, 13,2 km lang
Höhenmeter: 430 hm
Gehzeit: 4 Stunden
Schwierigkeit: schwer
Start: Parkplatz an der Schaumburg (Fürs Navi: Burgstraße 1, 31737 Rinteln)

Hinweis: Die nachfolgende Karte nebst GPX-Track folgt dem Weg in umgekehrter Richtung.

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About Wandervogel77

Am Liebsten draußen und auf Wanderwegen unterwegs. Von Osnabrück über das Münsterland, von Rhein bis Mosel, vom Teuto bis zu den Alpen - kein Wanderweg ist vor mir sicher!
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