Naturpfad Blüsenpatt in Sentrup

Heute geht es ins grüne Klassenzimmer. Auf dem Naturpfad Blüsenpatt in Sentrup erwartet uns so viel Lehrreiches, dass man es nicht anders nennen kann. Dieser Wanderweg ist zugleich eine Lehrstunde in Sachen Natur, Mensch, Tier und Mythologie. Und er ist besonders für die ganz jungen Wanderer ein Spaß. Und etwas planschen können wir am Ende auch noch. Und das alles auf gerade einmal vier Kilometern mit kaum nennenswerten 50 Höhenmetern!

Doch bevor es wirklich losgeht, muss eine kleine Vorrede sein. Zunächst müssen wir natürlich allen, die kein Platt schnacken, erläutern, woher der Weg seinen Namen hat. „Blüsen“ ist der plattdeutsche Begriff für Büsche oder im allerweitesten Sinn alles Grün am Wegesrand. Davon erwartet uns natürlich eine Menge.

Zum Zweiten sei vorab bemerkt: Wer einen Weg erwartet, der tief durch das Unterholz und auf ganz kleinen, schmalen Pfaden über Wiesen führt, der mag enttäuscht sein. Ganz so ist es nicht, dennoch trägt er seinen Namen zu Recht.

Eine große Übersichtstafel nimmt uns am Einstieg in den Naturpfad Blüsenpatt in Empfang.
Eine große Übersichtstafel nimmt uns am Einstieg in den Naturpfad Blüsenpatt in Empfang.

Naturpfad Blüsenpatt: Wesen und Besonderheit

Wir werden an Baumstümpfen nie wieder achtlos vorbei wandern.
Wir werden an Baumstümpfen nie wieder achtlos vorbei wandern.

Um dem Naturpfad Blüsenpatt in Sentrup gerecht zu werden, sollten wir uns für ihn Zeit nehmen. Zeit, vorab einen Blick auf die liebevoll und umfangreich gestaltete Internetpräsenz zu werfen, die zu dem kleinen Wanderjuwel nahe Bad Iburg eigens eingerichtet wurde. Zeit auch vielleicht, um das dort hinterlegte Quiz für Kinder herunterzuladen. Zeit aber in jedem Fall, während des Wanderns unsere Aufmerksamkeit auf die vielen Naturpfad-Tafeln am Wegesrand zu richten.

Denn die sind mit so viel Hingabe gemacht, dass sie selbst einen einfachen Baumstumpf zur Sehenswürdigkeit erheben und ihn – völlig zu Recht – zum Gegenstand unseres Interesses machen. Wir erfahren unterwegs, welche Blätter früher als Mückenfänger genutzt wurden, was Walnüsse bei römischen Hochzeiten bedeuteten und was Ahornbäume mit Hexen, Vampiren und bösen Geistern zu tun haben. Und vieles, vieles mehr. Diese Wissenvermittlung ist das Wesen und die Besonderheit des Naturpfads Blüsenpatt.

Vorbei an Apfelbäumen führt uns der Naturpfad Blüsenpatt zu Beginn.
Vorbei an Apfelbäumen führt uns der Naturpfad Blüsenpatt zu Beginn.

Start an der Wassertretstelle

Zwischen Feldern hindurch geht es zur "Wanderer Rast".
Zwischen Feldern hindurch geht es zur „Wanderer Rast“.

Das wäre geklärt, dann kann es ja endlich losgehen! Wir starten unsere Wissenswanderung auf dem Naturpfad Blüsenpatt an der Wassertretstelle in Sentrup. Damit wissen wir auch gleich, was wir nach getaner Wanderung noch vorhaben! In der näheren Umgebung des schönen Dorfplatzes können wir auch gleich die ersten fünf Info-Stationen entdecken. Eine große Übersichtstafel gibt es hier überdies.

Wenn wir uns das alles zu Gemüte geführt haben, halten wir uns nach links, schlendern vorbei an einer kleinen Siedlung, mehreren Apfelbäumen und gehen dann zwischen Feldern weiter, queren einen kleinen Bach und kommen an „Wanderer Rast“ vorbei. Diesen Rastplatz nehmen wir freilich noch nicht in Anspruch, wir haben schließlich gerade mal 500 Meter zurückgelegt!

Nicht Sioux, nicht Apatschen, sondern Urlauber wohnen hier.
Nicht Sioux, nicht Apatschen, sondern Urlauber wohnen hier.

Tipis, Pfeffer und Minze

Wir passieren die Gaststätte Pfeffer & Minze.
Wir passieren die Gaststätte Pfeffer & Minze.

Zu unserer Rechten öffnet sich eine Lichtung und wir reiben uns die Augen. Eine Tipi-Siedlung steht hier und bietet Urlaub der besonderen Art. Bei dem Anblick erwarten wir eigentlich augenblicklich Nscho-tschi, die Ausschau nach ihrem Bruder hält, der von einem Erkundungsritt mit Old Shatterhand aus der Bad Iburger Prärie zurückkehrt. Warten wir besser nicht darauf, sondern gehen weiter.

Kurz vor dem Restaurant „Pfeffer und Minze“ biegen wir rechts ab und folgen dem nun kleineren Weg ein Stückchen in den Wald. Wenig später geht es entlang von Wiesen und Feldern weiter unter freiem Himmel bis zur Straße Höferweg. In sie biegen wir nach rechts ein und folgen ihr ein Stück.

Geradewegs durch den Mais geht es weiter...
Geradewegs durch den Mais geht es weiter…

Wanderwegereigen am Hang

Auch am Hang des Großen Freeden gibt es viel Lehrreiches.
Auch am Hang des Großen Freeden gibt es viel Lehrreiches.

Den Hang hinunter haben wir nun einen schönen Blick über Sentrup und das Umland. Vorbei an einem Bauernhof erreichen wir einen kleinen Pfad, der nach links in ein Maisfeld abbiegt. Hier geht es nun ein Stück den Hang des Teutos hinauf – unsere 50 Höhenmeter stehen an – und am Ende des Weges angekommen, treffen wir ein paar alte Bekannte wieder.

Hier, am Hang des Großen Freedens tummeln sie sich alle: der Hermannsweg, der Ahornweg und auch der TERRA.track Freedenblüte begleiten uns nun ein Stück auf unserer Tour auf dem Naturpfad Blüsenpatt, der sich nach rechts fortsetzt. Gut einen Kilometer gehen wir nun am Hang und am Waldrand entlang, stets mit Blick auf Sentrup zur Rechten und den Besonderheiten des Waldes zu unserer Linken. Allesamt gut erklärt von den uns begleitenden Info-Tafeln des Naturpfads.

Wir gehen weiter und erreichen alsbald Sentrup.
Wir gehen weiter und erreichen alsbald Sentrup.

Zurück zum Dorfplatz

Die Wassertretstelle lassen wir natürlich nicht aus. Handtuch nicht vergessen...!
Die Wassertretstelle lassen wir natürlich nicht aus. Handtuch nicht vergessen…!

Schließlich verabschieden wir uns wieder von dem bunten Wanderwegereigen und biegen nach rechts ab und folgen abermals der Straße Höferweg. Nach einigen hundert Metern biegt der Naturpfad Blüsenpatt nach links in die Straße Am Zuschlag ab. Ihr folgen wir bis in den Ort Sentrup. Schließlich weist unser Naturpfad-Schild nach rechts und nun sind es nur noch wenige Schritte, bis wir die Wassertretstelle am idyllischen Dorfplatz wieder erreicht haben. Jetzt heißt es selbstverständlich: Schuhe aus und ab ins kühle Nass! Anschließend Quiz auswerten nicht vergessen.

Warum will ich das wandern? Weil der Weg auf ganz liebevolle Art und Weise viele Naturphänomene und Hintergründe erklärt, die uns auf fast jedem Wanderweg begegnen, ohne dass wir ihnen große Beachtung schenken würden. Wir lernen also vieles, das wir auch auf anderen Touren nochmal wieder abrufen können. Nicht nur für junge Wanderer gibt es somit viel zu entdecken.

Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★
Romantik ★ ★
Wissens-Faktor ★ ★ ★ ★ ★

INFOS
Rundwanderweg, 4,3 km lang
Höhenmeter: 51 m
Gehzeit: 1 Stunde (plus viel Zeit zum Lesen!)
Schwierigkeit: leicht
Start: Wassertretstelle in Sentrup

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About Wandervogel77

Am Liebsten draußen und auf Wanderwegen unterwegs. Von Osnabrück über das Münsterland, von Rhein bis Mosel, vom Teuto bis zu den Alpen - kein Wanderweg ist vor mir sicher!
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