Der TERRA.track Teufelssteine in Vehrte bei Belm bringt es auf eine Streckenlänge von 9,4 Kilometern und rund 140 Höhenmeter. Die namensgebende, Teufelssteine sind das unumstrittene Highlight der ansonsten eher ruhigen, hin und wieder etwas sehr unaufgeregten Rundwanderung. Insgesamt prägen breite, gerade zugeschnittene Forstwege das Bild unserer Wanderung auf dem TERRA.track Teufelssteine.
Namhafte Weggefährten
Wir starten die Tour auf dem Wanderparkplatz am Ende der Vehrter Bergstraße. Hier empfiehlt sich vor der Anfahrt ein Blick auf die Karte, denn nicht jedes Navigationsgerät hat die Information, dass diese Straße, die sich auf der anderen Seite der Erhebung fortsetzt, auf der Passage über den Berg mit zwei Schranken gesperrt ist.
Am Wanderparkplatz angekommen, entdecken wir schnell die rotweißen Markierungen, die uns auf dem TERRA.track Teufelssteine in gewohnter Manier den Weg weisen. Recht häufig begegnen wir heute auch dem TERRA.track Schnippenburg, den wir von einem früheren Besuch kennen. Ebenfalls ein treuer Begleiter am heutigen Tag ist der DiVa Walk, den wir ebenfalls schon zusammen erkundet haben. Ein weiterer Weggefährte: der ebenfalls rotweiß markierte Wittekindsweg. Insgesamt führt er auf 95 Kilometern von Osnabrück bis hin zum Ende des Wiehengebirges an der Porta Westfalica. Der Weg ist nach dem Sachsenherzog Wittekind benannt.
Ausblicke und Anstiege
Doch erstmal müssen wir überhaupt losgehen. Tun wir jetzt auch, passieren die Schranke und folgen der Markierung TERRA.track Teufelssteine. Fast einen Kilometer geht zunächst kaum merklich, dann spürbarer bergab. Wir erreichen eine Wiese, gehen an ihr entlang und haben eine schöne Aussicht über Venne und die Ausläufer des Wiehengebirges. Etwas weiter zu unserer Linken erhebt sich beispielsweise die Schmittenhöhe, der wir ebenfalls zu einem früheren Zeitpunkt einen Besuch abgestattet haben, so dass wir dort bereits im Gipfelbuch stehen.
Über einen schmaleren Verbindungsweg überqueren wir einen kleinen Bach und erreichen dann den Venner Weg. Er führt uns sehr geradlinig wieder bergauf. Nach fast 800 Metern anstrengenden Anstiegs biegen wir an der Kreuzung nach links ab, an der nächsten Gabelung wieder rechts.
Im Krebsburger Wald
Hier erwartet uns die Krebsburger Hütte. Benannt ist sie nach dem Schloss Krebsburg, das ganz in der Nähe liegt. Die einstige Wasserburg hat im Laufe der Jahre oft den Besitzer gewechselt. Das jetzige Gebäude entstand 1750. Von 1976 bis 2011 diente es als Wohnheim für Menschen mit Behinderung. Heute ist das Schloss „Krebsburg“ in Privatbesitz.
Der TERRA.track Teufelssteine führt uns weiter durch den Krebsburger Wald, der als einer der wildreichsten Wälder der Region bekannt ist. Fast bis zur Krebsburg wandern wir weiter, biegen dann aber an einem etwas in die Jahre gekommenen Angelteich nebst Häuschen nach rechts ab. Wer durch die Tore noch einen Blick auf die schön restaurierte Krebsburg erhaschen möchte, muss an dieser Stelle nur ein kleines Stück weiter geradeaus gehen.
Zur Schwarzkreidegrube Vehrte
Lange, gerade Forstwege prägen weiterhin das Bild auf dem TERRA.track Teufelssteine. Wir erreichen die Bahngleise der Bahnverbindung Osnabrück-Münster und begleiten sie nun rund 1,5 Kilometer. Das ist leider genauso monoton, wie es klingt.
Am Ende erreichen wir die Straße Zur Krebsburg, folgen ihr nach rechts und biegen schließlich nach rechts in den Driehauser Weg ein, dem wir bis zur Schützenhalle folgen. Hier biegen wir nach links ab und passieren als nächstes die Schwarzkreidegrube Vehrte. In der Schwarzkreidegrube wurde noch bis 1967 ein als Schwarze Kreide bezeichnetes Gestein abgebaut, das überwiegend zur Farbmittelherstellung genutzt wurde und nach seiner Verarbeitung sogar exportiert wurde. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um Kreide, sondern um einen „inkohlten Ölschiefer“. Mehrere Infotafeln vor Ort geben uns weitere Informationen darüber.
In Teufels Küche
Nun geht es weiter in wirklich teuflische Gefilde, denn wir erreichen nun Teufels Küche. Dieses überschaubare Areal wird geprägt von zwei steinzeitlichen Großsteingräbern mit den klangvollen Namen Teufels Trog und Teufels Backofen. Letzteren erreichen wir über einen kleinen Seitenpfad, der von unserem TERRA.track Teufelssteine nach links abzweigt.
Das Grab ist vermutlich in der Zeit zwischen 2.800 und 3.500 vor Christus entstanden und war – wie bei allen Großsteingräbern üblich – ursprünglich mit Erdreich bedeckt. Eine Hörstation der Hufeisen-Route ermöglicht uns hier, mehr über dieses uralte Stück Zeitgeschichte zu erfahren.
Das Steingrab Teufels Teigtrog wartet nur wenigen Schritte entfernt auf uns und eine Infotafel gibt Aufschluss über die Hintergründe des jungsteinzeitlichen Großsteingrabes. Es handelt sich um ein Relikt der sog. Trichterbecherkultur, die ab 3.500 vor Christus in weiten Teilen Norddeutschlands aufkam. Nachdem sie in Vergessenheit geraten war, suchten die Menschen nach einer Erklärung für die seltsame Steinformation. Unsere Vorfahren machten den Beelzebub praktisch für alle unerklärlichen Phänomene in ihrer Landschaft verantwortlich – so auch hier. Und auch hier wartet eine Hörstation auf den Wanderer.
Wir erreichen danach die Straße Wittekindsweg und folgen ihr nach rechts. Nach rund 800 Metern nehmen wir den Seitenweg nach links und finden uns nach wenigen Metern schon auf dem Ausgangspunkt unserer Wanderung auf dem TERRA.track Teufelssteine wieder.
Warum will ich das wandern? Der TERRA.track Teufelssteine besticht wahrlich nicht durch seine abwechslungsreiche Streckenführung. Die kann uns mitunter sogar etwas auf die Nerven gehen. Die Namensgeber der Strecke machen dann etwas wieder wett. Wer nach einer ruhigen, etwas meditativen Tour sucht, ist mit diesem Weg gut bedient.
Bewertung
Natur ★ ★ ★
Ausblicke ★
Abwechslung ★ ★
Romantik ★ ★
Teufels-Faktor ★ ★ ★ ★ ★
INFOS
Rundwanderweg, ca. 9,4 km lang
Höhenmeter: 146 m
Gehzeit: 2,5 Stunden
Schwierigkeit: mittel
Start: Wander-Parkplatz an Vehrter Bergstraße (Fürs Navi: Vehrter Bergstraße 74, 49191 Belm)
Hinweis: Der GPX-TRack verläuft in umgekehrter Richtung.