Beziehungsstatus: Es ist kompliziert. Eine tiefe und innige Freundschaft haben der DiVa Walk und ich auf dieser Etappe nicht geschlossen. Teils war das Verhältnis arg zerrüttet, doch am Ende haben wir die Friedenspfeife geraucht. Was uns die Wegemacher hier auf gut einem Viertel der Strecke anbieten, muss man mögen, andere Ärgernisse wären leicht zu beheben. Insgesamt erwarten uns 19,5 km und 220 Höhenmeter auf der Tour von Venne nach Leckermühle.
Idyllischer Beginn
Wir starten unsere Tour auf dem DiVa Walk dort, wo wir bei unserer ersten Etappe angekommen sind: am hübschen Heimathaus nebst Bauerngarten im Venner Ortskern. Hier beginnt unsere Wanderung auf dem DiVa Walk auch ausgesprochen idyllisch, denn wir gehen nun auf dem Flusslehrpfad entlang des Venner Mühlenbachs auf recht schmalen und ruhigen Wegen gen Süden.
Nach gut einem Kilometer erreichen wir die Straße Knostweg, biegen nach links ab und folgen der Straße. Vorbei an dem urigen Gasthof Darpvenner Diele nebst Biergarten und auch vorbei am Eisenzeithaus Venne, das etwas abseits des Weges zu unserer Rechten liegt. Wer das erkunden möchte, sollte sich nicht vom Gasthof ablenken lassen, sondern auf dessen Höhe die Augen rechts halten. Ich habe es leider verpasst…
Wir treten Asphalt
Nach rund 700 Metern treffen wir auf die Straße Darpvenner Weg und biegen nach links ab und seufzen. Denn wir sehen nun schon, dass ein weiterer langer Asphaltabschnitt vor uns liegt, der uns auf ein Gewerbegebiet zuführt. Nach einem halben Kilometer haben wir es fast erreicht, biegen nach rechts ab und treten weiter Asphalt.
Nach 300 Metern knickt der DiVa Walk nach rechts ab und führt uns über einen Feldweg entlang von Mais und mit Ausblick auf das riesige, recht neue Gewerbegebiet. Das können wir uns ausgiebig begucken, denn 1,5 km geht es nun so weiter.
Noch mehr Asphalt und ein See
Wir erreichen die Hegerhoffstraße, halten uns rechts und biegen auch an der nächsten Gabelung wieder rechts ab. Wir folgen der Straße auch dann noch weiter, wenn sie in die Kienebruchstraße übergeht und sind leicht genervt davon, dass wir zum Einen ständig auf Asphalt wandern, zum Anderen die Straßen außerdem schnurgerade und völlig frei von Überraschungen verlaufen. wir wünschen uns ein Fahrrad.
So legen wir abermals 1,5 km auf Teer zurück und passieren einen See, der von Angler gern genutzt wird. Dass der DiVa Walk hier nun ganz in der Nähe der Darpvenner Steine vorbeiführt (für einen Abstecher müssten wir nur nach rechts in die Driehauser Straße abbiegen und rund 100 Meter gehen), verrät er uns nicht und auch kein Schild. Wer das nicht vorher im Wanderlogbuch gelesen hat, der weiß es nicht. Das ist schade, denn nach so viel Asphalt lechzen wir förmlich nach einem Highlight wie den beiden Megalithgräbern aus der Zeit zwischen 3500 und 2800 vor Christus.
Schimpfen einstellen, durchatmen
Der DiVa Walk führt uns stattdessen an der Driehauser Straße nach links und biegt sogleich hinter der Gaststätte Pättkenburg wieder nach rechts in die Westerkampstraße ein. Wer jetzt noch nicht laut flucht, ist hart im Nehmen. Denn auch diese Straße zieht sich fast exakt einen Kilometer schnurgerade vor uns her und wir gehen sie bis der Waldrand erreicht ist. Die gute Nachricht: Jetzt können wir das Schimpfen einstellen, nun bemüht sich der DiVa Walk wieder um unser Wander-Wohlbefinden.
Die Abzweigung, die am Waldrand nach rechts in einen kleinen Weg führt, kann leicht übersehen werden, daher hier besonders aufpassen. Wir wandern entlang eines Feldes, es geht leicht bergauf und nach rund hundert Metern biegen wir nach links ab und folgen dem breiten Forstweg weiter bergauf. Breitere und schmalere Wege durch den Wald wechseln sich nun ab, unsere Wandererseele atmet auf.
Süntelstein und Teufels Teigtrog
Allein: Auch hier leistet sich der DiVa Walk schon wieder einen Faux-Pas, den wir nicht bemerken, wenn wir es nicht wissen. Keine 50 Meter führt der Weg am Süntelstein vorbei, der absolut einen Abstecher wert ist. Ich kenne ihn von früheren Wanderungen. Es gibt sogar ein Schild, doch leider fehlt darauf jede Angabe, wie weit der Stein entfernt ist – ob 50 m oder 5 km bleibt unklar. Also gern nach rechts abbiegen und den etwas unheimlich dreinblickenden Stein bestaunen, ich selbst habe ihn auf meiner Tour auf dem DiVa Walk leider verpasst.
Wir passieren das Naturfreundehaus und biegen dahinter nach links in die Straße Engelriede ein. Wir folgen ihr bis zum Ende und biegen nach rechts in die Straße Wittekindsweg. Nach 200 Metern knickt der DiVa Walk nach links ab und führt nun endlich mal direkt an einem Highlight vorbei. Das Steingrab Teufels Teigtrog wartet hier auf uns und eine Infotafel gibt Aufschluss über die Hintergründe des jungsteinzeitlichen Großsteingrabes.
Zur Schwarzkreidegrube
Am Steingrab Teufels Backofen wiederum führt der DiVa Walk ebenfalls nicht vorbei, die Ausschilderung vor Ort ist so verwirrend, dass ich auch dieses nicht gefunden habe. Dabei hätte ich nur gut 50 Meter hinter Teufels Teigtrog nach rechts abbiegen und weitere 50 Meter gehen müssen. Inzwischen die dritte Sehenswürdigkeit ganz nah am Weg, die nicht hinlänglich ausgeschildert ist. Rückblickend betrachtet, hätten der DiVa Walk und ich hier vielleicht sogar recht dicke Freunde werden können…
Die nächste Station lässt der DiVa Walk zum Glück nicht aus, bzw. weist uns ein Schild hinreichend daraufhin: Direkt am Weg liegt nun die Schwarzkreidegrube Vehrte. Ein kleiner, 50 Meter lange Abstecher bergab nach links ist nötig, um mehr über den Abbau dieses Tongesteins hier zu erfahren.
Auf ruhigen Waldwegen zur Bergkapelle
Zurück auf dem Weg folgen wir dem Driehauser Weg hinter dem Schützenhaus nach links. Nun führt uns der DiVa Walk auf gut vier Kilometern und überwiegend breiten Forstwegen durch den Wald, bis wir schließlich die Venner Straße erreichen. Wir biegen an ihr nach links ab und hinter der ehemaligen Mühle direkt wieder nach rechts. Der DiVa Walk führt uns über den Mühlenbach und leicht bergauf, abermals ein kleines Stück nahe der Venner Straße weiter und biegt dann, abermals bergauf verlaufend nach links ab.
Wir gehen über eine Kuppe, blicken links auf die Bahnschienen hinab und dahinter weit in die Ferne über Schwagstorf. Ein kleiner Waldabschnitt schließt sich an, dann erreichen wir die Siedlungsausläufer von Ostercappeln und kommen über den Kapellenweg gehend an der schmucken Marienkapelle aus dem Jahr 1856 vorbei.
Abschluss im Gasthof Leckermühle
Wir biegen nach links in die Bergstraße ab und folgen an ihrem Ende vorbei an einer Schutzhütte dem Wittekindsweg, der hier zwischen zwei Baumreihen und entlang einer Sportanlage verläuft. Via Windthorstbrücke überqueren wir die Bahnhofstraße und gehen dann noch einen guten Kilometer durch einen parkähnlichen Wald bis wir an den Rand eines Feldes kommen und auf die Bergstraße treffen. Ihr folgen wir nach links und erreichen schon wenig später den Gasthof Leckermühle und damit unser heutiges Ziel.
Warum will ich das wandern? Schwer zu beurteilen, da mir eine Reihe von Highlights durch die Lappen gingen. Mit dem Wissen von jetzt könnte die Strecke deutlich besser sein, wenngleich der lange Asphaltanteil mir gar nicht gefiel.
Bewertung
Natur ★ ★
Ausblicke ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★
Romantik ★ ★
Asphalt-Faktor ★ ★ ★ ★
INFOS
Fernwanderweg, ca. 19,5 km lang
Höhenmeter: ca 220 m
Gehzeit: 6 Stunden
Schwierigkeit: mittel
Start: Parkplatz am Heimathaus in Venne (für’s Navi: Osnabrücker Str. 4, 49179 Ostercappeln)
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