Mühlensteig und Wittekind bei Reineberg

Für diese Rundwanderung kombinieren wir die beiden Fernwanderwege Mühlensteig und Wittekindsweg zu einem knapp sieben Kilometer langen Rundwanderweg, der ca. 160 Höhenmeter mit sich bringt. Start und Ziel ist das Bauernhofcafé Reineberg – hier können wir nicht nur bequem parken, sondern uns anschließend auch noch mit einem Stück Kuchen und einem frisch gebrühten Kaffee belohnen.

Schon von unserem Startpunkt am Bauernhofcafé Reineberg haben wir einen schönen Blick - und es wird sogar noch besser.
Schon von unserem Startpunkt am Bauernhofcafé Reineberg haben wir einen schönen Blick – und es wird sogar noch besser.

Auf dem Mühlensteig in Hanglage

Wir gehen vom Parkplatz ein kleines Stück bergauf und halten uns sogleich rechts. Wir folgen hier dem weißen Kreis auf schwarzem Grund. Es ist das Wegzeichen des Mühlensteigs, das uns auf der ersten Hälfte unserer Tour sehr zuverlässig leiten wird. Er führt in vier Etappen auf rund 60 km von Bad Holzhausen durch das Wiehen- und Wesergebirge nach Ahmserort. Insgesamt liegen zehn Mühlen an seinem Wegesrand. Wir jedoch treffen heute keine von ihnen.

Der weiße Kreis auf schwarzem Grund steht für den Mühlensteig, der uns auf der ersten Hälfte leitet.
Der weiße Kreis auf schwarzem Grund steht für den Mühlensteig, der uns auf der ersten Hälfte leitet.
Wunderbarer Weitblick vom Mühlensteig.
Wunderbarer Weitblick vom Mühlensteig.

Stattdessen beschert uns der Mühlensteig in diesem Abschnitt vor allem fantastische Panoramen. Denn er führt uns am Hang des Wiehengebirges immer am Waldrand entlang. So haben wir fast ununterbrochen freie Sicht, sehen vor uns das Wiehengebirge einen leichten Schlenker zur Porta Westfalica machen, zur Rechten sehen wir Hüllhorst und in einiger Entfernung Bad Oeynhausen liegen und weit dahinter erahnen wir auch den Kamm des Teutoburger Waldes.

Immer wieder bleiben wir stehen und genießen die Aussicht.
Immer wieder bleiben wir stehen und genießen die Aussicht.
Die meiste Zeit führt uns der Mühlensteig direkt am Waldrand entlang.
Die meiste Zeit führt uns der Mühlensteig direkt am Waldrand entlang.

Im Freistaat Reineberg

Wir passieren die Wiehen-Therme und einen Privatfriedhof, der im Jahr 1860 angelegt wurde. Am Wegesrand erblicken wir auch das Schild „Freistaat Reineberg“, der im Jahr 2008 von den Bewohnern des 32 Häuser zählenden Ortsteils ausgerufen wurde. Den Namen hat der Ortsteil der Legende nach dem Sachsenherzog Widukind höchstselbst zu verdanken. Der Herzog sei nach dem Waschen an dieser Quelle von einem hässlichen Hautausschlag geheilt worden. Aus den Geschichtsbüchern wird der Satz des Herzogs zitiert: „Hier bin ich rein geworden, darum soll dieser Ort Reineberg heißen.“

Wir befinden uns im "Freistaat Reineberg"...
Wir befinden uns im „Freistaat Reineberg“…

Ein kleines Stück folgen wir der Straße Am Reineberg und biegen dann links entlang des Feldes ein und gehen am Waldrand wieder nach rechts. Wir folgen weiter dem Mühlensteig und erreichen nach insgesamt 2,5 Kilometern einen weiteren Wanderparkplatz, an dem wir uns links halten. Wir folgen weiter bergauf gehend der Ausschilderung des Mühlensteigs bis wir auf dem Kamm schließlich den Sachsenherzog treffen.

Hier ist übrigens Rudolph zuhause!
Hier ist übrigens Rudolph zuhause!

Mit Wittekind über den Kamm

Gut, es ist nicht Widukind selbst, dem wir hier begegnen, aber immerhin der nach ihm benannte Wittekindsweg. Ab hier folgen wir seiner rotweißen Markierung und halten uns dabei links. Dieser Kammweg über das Wiehengebirge ist der Klassiker unter den Wanderwegen im Nordwesten. Seit ungefähr 100 Jahren führt er Wanderer vom historischen Rathaus Osnabrücks bis zur Porta Westfalica. Der Wittekindsweg ist ein Teilstück des Europäischen Fernwanderweges E 11.

Wir begegnen dem Wittekindsweg und dem europäischen Fernwanderweg E11. Beide begleiten uns nun über den Kamm zurück.
Wir begegnen dem Wittekindsweg und dem europäischen Fernwanderweg E11. Beide begleiten uns nun über den Kamm zurück.

Wir passieren eine Schutzhütte und folgen dem Wittekindsweg auf dem Kamm des Wiehengebirges. Viele Aussichten bieten sich uns hier leider nicht, zu dicht bewaldet ist es hier rings um uns. Doch auch hier hat der Borkenkäfer unverkennbar sein Unwesen getrieben, viele Bäume entlang des Weges werden nicht mehr allzu lange stehen.

Eher breite Wanderwege prägen den Wittekindsweg. Viele Bäume am Wegesrand werden schon bald nicht mehr stehen.
Eher breite Wanderwege prägen den Wittekindsweg. Viele Bäume am Wegesrand werden schon bald nicht mehr stehen.
Nur noch wenige leichte Steigungen erwarten uns im weiteren Verlauf auf dem Wittekindsweg.
Nur noch wenige leichte Steigungen erwarten uns im weiteren Verlauf auf dem Wittekindsweg.

Der höchste Punkt im Wiehengebirge

Auf eher breiten Trassen führt uns der Wittekindsweg vorbei an einer weiteren Schutzhütte aus dem Jahr 1988 sowie dem Fernsehturm. Wenn wir diesen passiert haben, geht es noch einmal ein wenig bergauf und schließlich liegt nur wenig abseits des Weges zu unserer Linken der Gipfel des Heidbrinks. Er markiert mit 320 Metern ü.NN den höchsten Punkt im Wiehengebirge. Sein Rastplatz eröffnet uns die Möglichkeit zu einem Picknick. Zur Markierung Heidbrinkgipfels wurde dort am 24. Mai 2008 ein fünf Tonnen schwerer Sandstein mit starken Eiseneinlagerungen aufgestellt, der typisch für das hiesige Wiehengebirge ist.

Zuerst passieren wir diese Schutzhütte. Hier hat sich der Wald schon radikal gelichtet.
Zuerst passieren wir diese Schutzhütte. Hier hat sich der Wald schon radikal gelichtet.
Dann liegt der Fernsehturm an unserem Weg.
Dann liegt der Fernsehturm an unserem Weg.
Und schließlich erreichen wir den Heidbrink und damit den höchsten Punkt im Wiehengebirge. Den Kuchen haben wir uns damit redlich verdient!
Und schließlich erreichen wir den Heidbrink und damit den höchsten Punkt im Wiehengebirge. Den Kuchen haben wir uns damit redlich verdient!

Nun geht es stetig und stark bergab, der Weg knickt nach links ab und schließlich entdecken wir das weiße Rund auf schwarzem Grund wieder und folgen ihm durch einen kleinen Hohlweg bergab bis zum Bauernhofcafé Reineberg.

Warum will ich das wandern? Diese Kombination aus Mühlensteig und Wittekindsweg bringt das Beste der beiden Wanderwege zusammen: Tolle Panoramen auf dem Mühlensteig und stille, hübsche Waldwege auf dem Kamm des Wiehengebirges mit dem Wittekindsweg.

Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★   
Ausblicke ★ ★ ★ ★ 
Abwechslung ★ ★ ★ ★ 
Romantik ★ ★ ★ 
Freistaat-Faktor ★ ★ ★ ★ ★

INFOS
Rundwanderweg, ca. 6,6 km lang
Höhenmeter: 161 m 
Gehzeit: 2 Stunden
Schwierigkeit: mittel
Start: Parkplatz Bauernhofcafé Reineberg (Fürs Navi: Reineburgweg 130, 32609 Hüllhorst)

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About Wandervogel77

Am Liebsten draußen und auf Wanderwegen unterwegs. Von Osnabrück über das Münsterland, von Rhein bis Mosel, vom Teuto bis zu den Alpen - kein Wanderweg ist vor mir sicher!
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