Durch die Breitachklamm zur Müllers Alpe

Die Breitachklamm ist die tiefste Felsenschlucht Europas und darf bei einem Urlaub in Oberstdorf und Umgebung auf keinen Fall fehlen. Dementsprechend gut besucht ist dieser Ort denn auch. Jährlich begeben sich ca. 300.000 Besucher auf den 2,5 km langen Wanderweg durch die Breitachklamm. Mit dem rund 7,5 Kilometer langen Rundweg lassen wir den großen Rummel nach Verlassen der Breitachklamm ein wenig hinter uns.

Zuerst wandern wir noch an der Breitach entlang.
Zuerst wandern wir noch an der Breitach entlang.
Doch schon bald geht es leicht bergauf und wir erreichen die Breitachklamm.
Doch schon bald geht es leicht bergauf und wir erreichen die Breitachklamm.

Tosender Fluss in der Breitachklamm

Doch zunächst reihen wir uns in die Schlange der wartenden Touristen am Eingang der Breitachklamm ein. Nach Erhalt der Tickets geht es zunächst ein Stück an der Breitach entlang, aber schon wenig später startet die Tour durch die tief in den Fels geschnittene Klamm. Bis zu 150 Meter tief hat sich der Gebirgsfluss in den letzten rund 10.000 Jahren hier in den Kalkfelsen gegraben.

Mitunter kommen wir dem tosenden Fluss dabei recht nah.
Mitunter kommen wir dem tosenden Fluss dabei recht nah.

Besonders imposant und gewaltig geht es hier natürlich bei oder kurz nach starken Regenfällen zu. Dann sind hier entfesselte Wasserkräfte am Werk. Diese führten am 23. September 1995 um 6 Uhr zu einem Felssturz, an dem uns der Weg ebenfalls vorbeiführt. In Folge des Felsturzes rutschten etwa 50.000 m³ Fels und Geröll in die Schlucht. Daraufhin stauten sich 300.000 m³ Wasser etwa 30 Meter hoch an. Im darauffolgenden Frühjahr brachen sie dann durch und stürzten zu Tale. Sie vernichteten große Teile des seit 1905 bestehenden Weges durch die Klamm, der dann erneuert werden musste. Kostenpunkt: 300.00 DM.

Kaum vorstellbar, dass das Wasser im Jahr 2005 an dieser Stelle sechs Meter über der Brücke stand!
Kaum vorstellbar, dass das Wasser im Jahr 2005 an dieser Stelle sechs Meter über der Brücke stand!

Käsebrotzeit auf Müllers Alpe

Heute erinnert an den Felssturz noch immer eine Tafel und wir können auf unserem Weg durch die Breitachklamm noch sehr genau erkennen, wo seinerzeit die Geröllmassen hinabstürzten. Um schließlich die Klamm zu verlassen, führt der Weg am oberen Eingang, ein überschaubares Stück etwas steiler, über Steintreppen zum oberen Kassenhäuschen.

Die Wege in der Breitachklamm sind allesamt gut gesichert.
Die Wege in der Breitachklamm sind allesamt gut gesichert.

Dort halten wir uns rechts und folgen den Schildern zur Müllers Alpe. Sie leiten uns auf dem weiteren Weg bis zu unserer Einkehr auf eben dieser Almhütte. Wir wandern zunächst weiter an der nun etwas friedlicheren und breiteren Breitach durch den Mischwald. Dann macht unser Weg eine Kehre nach rechts und an der Gabelung neben wir die rechte Abzweigung.

Hinter der Breitachklamm gehen wir nahe am Fluss und mit deutlich weniger anderen Wanderern.
Hinter der Breitachklamm gehen wir nahe am Fluss und mit deutlich weniger anderen Wanderern.
Am Ufer der Breitach entdecken wir ein Meer aus Steinmanderln.
Am Ufer der Breitach entdecken wir ein Meer aus Steinmanderln.

Nun geht es noch einmal bergauf und vorbei an Wiesen hinauf zur Müllers Alpe, wo ein hübscher, uriger Biergarten auf uns wartet. Wer nun ordentlich Hunger bekommen hat, der kann hier zum Beispiel die zünftige Käsebrotzeit kosten. Die macht auf jeden Fall anständig satt und der Bergkäse ist reichlich und köstlich.

Schließlich erreichen wir Müllers Alpe - sehr zur Einkehr empfohlen.
Schließlich erreichen wir Müllers Alpe – sehr zur Einkehr empfohlen.

Vorbei an zwei weiteren Almen

Hinter der Alm halten wir uns links und erreichen nochmal bergauf gehend den Sesselweg, an dem wir uns rechts halten. An der nächsten Gabelung halten wir uns rechts, passieren den Zuweg zur Alpe hinter der Enge und folgen weiter der asphaltierten Straße. An der nächsten Gabelung gehen wir abermals rechts und haben bald mit 1063 m den höchsten Punkt unserer Tour erreicht. Eine Aussicht haben wir hier allerdings nicht.

Über den Sesselweg, der als asphaltierte kleine Straße verläuft, erreichen wir die Alpe Dornach.
Über den Sesselweg, der als asphaltierte kleine Straße verläuft, erreichen wir die Alpe Dornach.

Deswegen gehen wir zügig weiter und ab hier auch nur noch bergab. Wir passieren die nächste etwas oberhalb unseres Weges gelegene Almhüte, die Alpe Dornach. Die ist allerdings schon eher Ausflugslokal zu nennen. Hier nehmen die Touristenströme auch wieder merklich zu, denn der kurze Rundwanderweg der Breitachklamm hat sich wieder zu uns gesellt.

Hinter dem Zuweg der Alpe Dornach nehmen wir den kleinen, etwas steileren Pfad abwärts, halten uns an der Breitachklammkapelle rechts und erreichen über die Klammstraße wieder den Parkplatz und den Ausgangspunkt unserer Wanderung an der Breitachklamm.

Warum will ich das wandern? Weil die Breitachklamm trotz der Touristenströme einfach ein Muss ist. Sie bietet ein großartiges Erlebnis und macht Wasserkraft plastisch erfahrbar. In der zweiten Hälfte des Rundweges geht es dann auch ruhiger zu. Außerdem ist diese recht unanstrengende Tour recht gut geeignet, um sich langsam zu akklimatisieren!

Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★  
Abwechslung ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★ ★
Naturgewalten-Faktor ★ ★ ★ ★ ★ 

INFOS
Rundwanderweg, 7,4 km lang
Höhenmeter: 284 m
Gehzeit: 2,5 Stunden
Schwierigkeit: mittel
Start: Parkplatz Breitachklamm (Fürs Navi: Klammstraße 47, 87561 Oberstdorf)

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About Wandervogel77

Am Liebsten draußen und auf Wanderwegen unterwegs. Von Osnabrück über das Münsterland, von Rhein bis Mosel, vom Teuto bis zu den Alpen - kein Wanderweg ist vor mir sicher!
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