Der DiVa Walk ist ein 105 km langer Fernwanderweg im Osnabrücker Land und somit für eine Tagestour ein bisschen zu ambitioniert. Doch bei Bad Essen verläuft eine seiner drei Schleifen als Rundwanderweg. Und diese ist etwa 16,5 km lang, wartet mit rund 400 Höhenmetern auf und ist perfekt geeignet für eine Tageswanderung im Wiehengebirge bei Bad Essen.
Namensgebend für den DiVa Walk sind übrigens zwei seiner Wegmarken – die DInosaurierspuren bei Barkhausen und der Ort der VArusschlacht bei Kalkriese. Wir müssen uns also nicht in divahafte Gewänder kleiden, um diesen Weg zu gehen, sondern können uns ganz gewohnheitsmäßig und wanderlike in Trekkinghosen auf den Weg machen. Puh, Glück gehabt.
Zur Himmelsterrasse
Derart in unsere Wanderklamotten gewandet starten wir unsere DiVa-Wanderung nahe dem Sole Freibad in Bad Essen und gehen den Ludwigsweg bergauf. Am Ende der Straße, die uns unter anderem an einem ebenso großen wie großartigen Spielplatz vorbei führt, erreichen wir auch schon die Ausschilderung des DiVa Walks. Wir halten uns links.
Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir auch schon die Himmelsterrasse, die markante Aussichtsplattform über Bad Essen. Wenn wir uns satt gesehen haben, wandern wir weiter – vorbei an der Sole-Arena zu unseren Füßen und verschiedenen Relikten der Landesgartenschau, wie einer Lausch-Station (gerne Rückmeldung an den Wandervogel, wenn ihr da wirklich was vernommen habt!), Tast-Kunstwerken und weiteren Übrigbleibseln aus LaGa-Zeiten.
Leuchtende Rapsfelder und prächtige Aussicht
Der Weg ist abwechslungsreich, verläuft teils auf schmalen Waldpfaden, teils über breitere Wege entlang von Feldern und Koppeln. Doch eines bleibt nun für fast fünf Kilometer gleich: Wir genießen durchweg eine prächtige Aussicht zu unserer Linken auf das Bad Essener Umland. Besonders schön ist es hier Ende April und Anfang Mai, wenn die zahlreichen Rapsfelder strahlend gelb leuchten, die sich zwischen uns und den nächsten kleineren Siedlungen erstrecken.
Wir gehen viel bergauf, bergab, sehen in einiger Entfernung Rabber liegen, passieren Hüsede und erreichen schließlich das Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege am Hang des Westerbergs. Hier steht eine bestens platzierte Bank und wir können eine kurze Pause einlegen und die Aussicht ein in vollen Zügen genießen.
Am Hang des Osterbergs
Wir queren die Hustädter Straße und gehen ein letztes Stück weiter über die sanften An- und Abstiege entlang von Feldern und schauen auf die Bauernschaft Linne. Dann biegt der Weg nach rechts in den Wald ab und wir müssen uns von den herrlichen Weitblicken verabschieden.
Über breite, stille Wege durch Buchen- und Fichtenwälder beginnen wir nun die Umrundung des Osterbergs. An einer Wegekreuzung müssen wir einmal gut aufpassen, denn hier biegt eine weitere Schleife des DiVa Walks nach links ab und führt – ebenfalls als Rundweg – zu den Saurierspuren bei Barkhausen. Dadurch würde sich unser Weg noch mal um gut sieben Kilometer verlängern. Die Saurierspuren können wir uns daher besser ein anderes Mal ansehen. Zum Beispiel, wenn wir den TERRA.track Kellenberg wandern.
Rast beim Bergwirt
Wir passieren eine kleine Schutzhütte und verlassen schließlich den Wald wieder und wandern auf Feld- und Schotterwegen entlang von Feldern weiter. Schließlich erreichen wir an einer Weggabelung die Gaststätte Bergwirt Pöhler. Hier sei eine Einkehr im hinter dem Restaurant gelegenen Biergarten unbedingt empfohlen. Denn der Biergarten ist freundlich, modern, idyllisch und ausgesprochen weitläufig. Ein kleiner Teich schließt sich an den großen Garten an.
Zurück auf dem Weg führt uns der DiVa Walk nach rechts an der Scheune vorbei und über eine Weide in den Wald. Ein ausgesprochen schmaler Pfad nimmt uns in Empfang und führt uns unter anderem über eine kleine hölzerne Brücke über einen Bach.
Berghaus und Einzianhütte
Der Wegeverlauf ist nun wieder abwechslungsreicher. Mal gehen wir auf breiteren, sonnigen Wegen dann wieder auf schmaleren Pfaden durch den Wald. Wir passieren eine Familienfreizeitstätte, queren die Meller Straße und die Straße Am Mahnmal und kommen schon an der nächsten Einkehrmöglichkeit vorbei, dem Alten Berghaus. Auch hier gibt es einen Biergarten und eine durchaus verlockende Speisekarte.
Wir passieren die Bad Essener Kurklinik und halten uns danach links. Würden wir stattdessen den Weg rechterhand wählen, wartete hier nach gerade mal hundert Metern auf uns auch noch die Enzianhütte, ein Ausflugslokal im bayrischen Stil mitten im Wald gelegen aber mit einer sonnigen Terrasse, auf der es sich ebenfalls prächtig pausieren ließe…
Ausblick über Wehrendorf
Zwischen Buchen und Fichten setzen wir unseren Weg auf dem DiVa Walk fort, der nun nur noch wenig bergauf und bergab verläuft. In einer Kehre führt er uns um die Flanke des Berges und schließlich müssen wir noch einmal gut aufpassen. Denn in der Kehre, kurz bevor es kräftig bergauf geht, zweigt nach links der nächste Teil des DiVa Walk ab und würde uns bis zur Gaststätte Leckermühle führen, die etwa drei Kilometer entfernt liegt.
Wir aber halten uns rechts und lassen uns von den anstehenden Höhenmetern nicht abschrecken. Der Weg führt uns zu einer Aussichtsplattform mit einer geräumigen Schutzhütte und wir können uns auf den großen Steinen niederlassen und den Ausblick über Wehrendorf genießen, das uns hier zu Füßen liegt. Die Lagerhallen der großen Bodenkeramikfirma direkt zu unseren Füßen ignorieren wir einfach.
Zur Bad Essener Wassermühle
Nach dieser Pause geht es recht steil bergab und nun zieht der DiVa Walk noch einmal alle Register. Aussichtsreiche Passagen am Hang und Abschnitte auf schmalen Waldpfaden wechseln sich ab, bis wir schließlich über eine Brücke die Bergstraße überqueren und den Mühlenteich erreichen.
Zu unserer Linken steht nun die wahrlich schmucke Wassermühle Bad Essen. 1359 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt und das Mühlrad dreht sich auch heute noch. Seit 1948 ist sie im Besitz der Gemeinde Bad Essen und dient heute u.a. als Ausbildungsmühle für ehrenamtliche Müller*innen. Von Mai bis Oktober ist die Mühle jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr in Betrieb.
Durch den Kurpark zurück
Das letzte Stück DiVa Walk legen wir anschließend durch den hübschen und vorbildlich gepflegten Kurpark Bad Essens zurück. Hier passieren wir unter anderem eine Streuobstwiese und wenn gerade Erntezeit ist und wir Hunger haben, können wir uns hier bei einem Sonnenbad noch die Bäuche mit frischem Obst vollschlagen. Anschließend müssen wir nur noch den Ludwigsweg wieder zurück zum Parkplatz kugeln, denn unsere Tour auf dem DiVa Walk ist damit zu Ende.
Eine Bemerkung zum Outdooractive-Track (unten stehend): Ich habe der Einfachheit halber den TERRA.vita-Track eingebunden, der auch den Zuweg zur Leckermühle beinhaltet. Dadurch ist die Längenangabe abweichend. Ebenfalls abweichend ist die Höhenmeterangabe, die allerdings durch eine unsaubere Eingabe zustande gekommen sein muss. Mehr als 400 Höhenmeter legen wir auf dieser DiVa Walk Schleife keinesfalls zurück.
Warum will ich das wandern? Weil wir wunderbare Panoramablicke über eine Gesamtlänge von fast acht Kilometern bekommen, schöne Einkehrmöglichkeiten zum richtigen Zeitpunkt kommen und der Weg ein erstaunliches Maß an Abwechslung bietet!
Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★ ★ ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★ ★ ★
Dino- und Varus-Faktor leider keinen, denn beide Wegmarken liegen nicht auf unserem Abschnitt
INFOS
Rundwanderweg, ca. 16,5 km lang
Höhenmeter: ca. 400 m
Gehzeit: 5 Stunden
Schwierigkeit: mittel
Start: nahe dem Sole Freibad Bad Essen (Navi: Auf der Breede 18, 49152 Bad Essen)
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