TERRA.track Orchideenwiese in Hagen

Die wunderbaren Terra.tracks, die im Rahmen der Qualitätsoffensive Wandern derzeit im Landkreis Osnabrück eingeführt werden, begeistern uns schon seit einigen Monaten. In Hagen am Silberberg waren wir nun erstmals schneller als die Wegmarkierer. Dort haben wir den künftigen Terra.track „Orchideenwiese“ erkundet. Er ist 5,5, km lang und inzwischen auch vollständig ausgeschildert.

Mit rund 120 Höhenmetern erwarten uns nur moderate An- und Absteige. Wir starten unsere Tour am Wanderparkplatz Lorenkamp an der Straße Zum Jägerberg. Direkt gegenüber des Parkplatzes führen Stufen hinab zum gut markierten Wanderweg und wir folgen den schmucken Terra-Track-Markierungen.

Am Fuße des Silberbergs

Vom Wanderparkplatz Lorenkamp führen Stufen hinab zum Rundwanderweg.
Vom Wanderparkplatz Lorenkamp führen Stufen hinab zum Rundwanderweg.

Rund einen Kilometer geht es nun langsam aber stetig bergab auf breiten Forstwegen, den Bükersberg zur Linken und den Silberberg, den wir heute erkunden wollen, zur Rechten. Der Name Silberberg verlangt nach einer kurzen Erläuterung: Tatsächlich ist hier Silbererz abgebaut worden. Auf die Idee, danach schürfen zu lassen, war 1722 der Osnabrücker Fürstbischof gekommen und der Abbau endete erst nach 60 Jahren. Spuren davon können wir während unserer Wanderung noch entdecken.

Heute stehen rund 40 Hektar des Silberbergs unter Naturschutz. Einen der Gründe dafür erreichen wir nach etwas mehr als einem Kilometer Wanderung, wenn der Weg nach rechts abknickt. Dort liegen die Kalkmagerrasen vor uns, landläufig Orchideenwiese genannt. Denn auf diesem Grund gedeihen zahlreiche in den Sommermonaten bunt blühende Orchideenarten.

Wir erreichen die Orchideenwiese auf dem Silberberg in Hagen.
Wir erreichen die Orchideenwiese auf dem Silberberg in Hagen.

Orchideenwiese: Schaufenster der Natur

Eine Schautafel bietet viele Infos rund um die Orchideen, die hier wachsen.
Eine Schautafel bietet viele Infos rund um die Orchideen, die hier wachsen.

Um sie zu erkunden, verlassen wir kurz unseren Rundwanderweg und folgen dem kleinen Pfad durch die Wiese. Wir entdecken die Fliegen-Ragwurz mit ihren kleinen gelben Blüten, die Müller Stendelwurz mit den sternförmigen, leicht rosa gefärbten Blüten, die Weiße Waldhyazinthe und die rosafarbene Dornige Hauhechel. Ebenfalls zuhause ist hier das besonders schöne Tausendgüldenkraut, das nicht – wie man vermuten könnte – goldgelb leuchtet, sondern ein prächtiges Rosa trägt. Keine Orchidee übrigens, sondern ein Mitglied der Enzianfamilie.

Mehrere kleine Pfade führen kreuz und quer durch die Orchideenwiese und geben Gelegenheit, jede Ecke ausgiebig zu erkunden. Hier gilt aber: Bitte unbedingt auf diesen Wegen bleiben, denn dieser kleine „botanische Garten“, dieses schöne Schaufenster der Natur, ist ein zerbrechliches Habitat.

Spuren des Erzabbaus

Der Erzabbau hat seine Spuren am Silberberg hinterlassen...
Der Erzabbau hat seine Spuren am Silberberg hinterlassen…

Für uns geht es anschließend – zurück auf dem Weg – etwas bergauf, denn wir steigen den Silberberg von der Südseite hoch. Oben angekommen macht unser Weg eine scharfe Kurve nach links und führt nun auf der Ebene ein ganz Stück geradeaus. Wir passieren nun auch die Relikte des Erzabbaus am Silberberg. In den Stollen aus damaliger Zeit nisten heute übrigens gleich sechs unterschiedliche Arten Fledermäuse und auch der Uhu ist hier zuhause.

Schon bald gehen wir über breite Wege wieder bergab und erreichen die Straße „Lotter Weg“ und treffen hier auf den Hagener Forellenhof. Zu dem Hof gehört auch – man ahnt es schon – auch ein kleiner Forellenteich, der vom Hagebach gespeist wird, der wenige hundert Meter entfernt am Silberberg entspringt. Etwa 500 Meter folgen wir der kaum befahrenen Straße, ehe der Weg wieder nach rechts in Richtung Silberberg abknickt.

Vorbei an dem Bauernhof geht es für uns weiter auf dem Lotter Weg.
Vorbei an dem Bauernhof geht es für uns weiter auf dem Lotter Weg.

Panoramablick und Rückweg

Auf Blumen am Wegesrand müssen wir auch hier nicht verzichten.
Auf Blumen am Wegesrand müssen wir auch hier nicht verzichten.

Zwischen den Feldern geht es für uns wieder bergauf. Es lohnt sich, hin und wieder den Blick nach hinten zu richten, denn dort bietet sich uns ein schöner Panoramablick über Natrup-Hagen und auf den Höhenzug des Teutoburger Waldes. Unser Weg führt uns nun ein Stück entlang am Waldrand, zur Rechten schauen wir immer wieder auf bewirtschaftete Felder. Doch auch hier gedeihen am Wegesrand reichlich bunt blühende Blumen.

Schmalere und breitere Waldwege wechseln sich auf dem folgenden Kilometer ab und führen uns allmählich wieder in Richtung der Straße Zum Jägerberg. Als wir das schmucke Fachwerk-Ensemble eines Bauernhofs vor uns liegen sehen, ist die Straße, an der auch unser Wanderparkplatz liegt, wieder erreicht. Wir folgen der Straße noch ein kurzes Stück nach rechts, ehe diese abwechslungsreiche Tour dann auch leider schon wieder zu Ende ist.

Das Gasthaus Jägerberg erwartet hungrige wie durstige Wanderer mit großem Biergarten.
Das Gasthaus Jägerberg erwartet hungrige wie durstige Wanderer mit großem Biergarten.

Wer nun nach getaner Wanderung Hunger oder Durst verspürt, der muss nicht lange suche. Denn ganz in der Nähe liegt das schöne Gasthaus Jägerberg mit großem Biergarten. Der Wandervogel empfiehlt allerwärmstens das Jägerberger Krüstchen, ein Schnitzel „Wiener Art“ mit Spiegelei, Bratkartoffeln mit Speck und Salatgarnitur. Das steht in der Speisekarte zwar unter „Kleine Gerichte“, reicht aber dicke auch für einen großen Hunger…

Ohrwurm für diese Wanderung: Wildflowers

Warum will ich das wandern? Weil der Silberberg nicht nur kulturhistorisch spannend ist, sondern auch für Blumenfreunde viel zu bieten hat. Einen schönen Panoramablick gibt es noch obendrein.

Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★
Romantik ★ ★
Blumen-Faktor ★ ★ ★ ★

INFOS
Rundwanderweg, 5,5 km lang
Höhenmeter: 117 m
Gehzeit: 1,5 Stunden
Schwierigkeit: leicht
Start: Wander-Parkplatz “Lorenkamp”

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Am Liebsten draußen und auf Wanderwegen unterwegs. Von Osnabrück über das Münsterland, von Rhein bis Mosel, vom Teuto bis zu den Alpen - kein Wanderweg ist vor mir sicher!
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4 thoughts on “TERRA.track Orchideenwiese in Hagen

  1. Die Orchideen beginnen ab März / April auf der Wiese zu blühen, nacheinander blühen verschiedene Arten. Die beste Zeit um viele blühende Arten zu sehen ist der Mai / Juni

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