Nachdem die zweite Auflage der Glücksorte inzwischen erschienen ist, ist es auch an der Zeit, ein paar Worte zum nächsten Buch zu verlieren. „Teutoburger Wald. Wanderungen für die Seele“ soll der besondere Wanderführer heißen, der im Frühjahr 2020 erscheinen wird und der ebenfalls aus meiner Feder kommt. Die Arbeiten daran sind schon ziemlich weit fortgeschritten.
Dabei sah alles erst nach einem Projekt aus, bei dem ich nicht sicher war, ob es mich nicht vielleicht überfordern würde. Als ich Anfang 2018 dem Droste-Verlag zusagte, den Band zu schreiben, hatte ich schon bald etwas Muffensausen. Bedeutete das doch, dass ich mindestens 20 Wanderwege im Teutoburger Wald finden musste, die dem reichlich hoch gegriffenen Titel gerecht werden würden. Denn einen gewissen Anspruch an diese Wege hatte ich natürlich schon.
Erste Auswahl und 25 Wege
Die Abgabefrist lag mit dem 31. Juli 2019 zwar noch in weiter Ferne, aber trotzdem erschien der Zeitplan einigermaßen sportlich. Zumal ich ja auch noch einem Vollzeit als Redakteur nachgehe. Nach einer ersten Vorab-Recherche hatte ich zwar gut zwei Dutzend Wege ausgemacht, die auf jeden Fall in die nähere Auswahl kommen würden. Doch von diesen hatte ich nur einen verschwindend geringen Teil überhaupt schon ausprobiert. Fotos, die sich für das Format eignen würden, hatte ich gleich von keinem der Wege.
Das bedeutete nun also, dass wir diese 25 Wege, von denen schließlich 20 den Sprung ins Buch werden, bis spätestens Anfang Juli 2019 gehen müssten. Und zwar im Idealfall bei Bilderbuchwetter! Denn natürlich sollen die Fotos für das Buch ansprechend und einladend sein. Und nicht verregnet und grau.
Können wir das schaffen?
Ich rechnete mir gute Chancen aus, zumindest 15 der Wege noch in 2018 zu schaffen. Damit wäre mehr als die Hälfte schon mal sicher, den Rest, so hoffte ich, würden wir dann in 2019 schon noch irgendwie schaffen. Doch Petrus hatte andere Pläne für uns und bescherte dem Teuto und uns einen wahren Jahrhundertsommer. Plötzlich witterten wir Morgenluft und dachten uns: Vielleicht geht doch etwas mehr als 15 Strecken? Und wir gingen los. Jeden sonnigen freien Tag nutzten wir zum wandern. Drei Kurz-Urlaubstage verbrachten wir gar in Bad Driburg, von wo aus wir die Strecken im südlicheren Teuto erkundeten.
Denn der Teutoburger Wald nebst Eggegebirge ist auch eine relative große Region – und vor allem eine lange. Dadurch und weil wir im nördlichen Teuto-Zipfel wohnen, hatten wir oftmals längere Anfahrten eben auch in Kauf zu nehmen.
Den Teuto rauf und runter
Wir wanderten auf dem Viadukt-Wanderweg in Altenbeken, bestaunten die Licht-Glas-Spiele am Kaleidoskop-Wanderweg in Bad Driburg, erwanderten die Pader und die Quellen der Hase, gingen auf dem Hermannsweg über den Kamm des Teutos, staunten über die Frühblüher am Leberblümchenweg und am Freeden in Bad Iburg, genossen kulinarische Stunden in Detmold und verputzten Riesen-Windbeutel in der bayrischen Waldwirtschaft in Lienen und am Ende des Sommers waren wir plötzlich fertig.
Fertig? Ja, tatsächlich: Plötzlich hatten wir wirklich und wahrhaftig alle 25 Touren unter die Sohlen genommen und nun die Qual der Wahl. Denn mit einer Ausnahme hätten alle Touren eine Berechtigung gehabt, im Buch aufzutauchen. Da aber eine gewisse Rubrizierung und ein geografischer Proporz eingehalten werden soll, war die Auswahl am Ende dann doch recht schnell getroffen und ich konnte mich an die Texte machen.
Nach dem Wandern kommt das Schreiben
Dazu hatte ich unterwegs nahezu jeden Grashalm fotografiert, so dass es mir leicht fiel, auch Wochen später noch die einzelnen Touren gut zu rekonstruieren und die Wege lebendig und detailgetreu zu besprechen. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich auch dabei gut und fix voran kam. Schließlich konnte ich Ende Dezember schon das komplett fertige Manuskript an den Verlag senden.
Dort liegt es nun. Denn mit so einem frühen Abschluss hatte auch dort niemand gerechnet und das Lektorat ist erst für den August eingeplant. Bis dahin ruht das Buch nun erstmal. Mit einer einzigen Ausnahme: Auf dem Leberblümchenweg bei Steinhagen waren wir sehr früh im Jahr unterwegs, um die Blüte der lilafarbenen Frühblüher zu sehen. Die restliche Vegetation war hier zu diesem Zeitpunkt noch sehr spärlich. Deshalb werden wir im Frühling dort noch einmal wandern gehen und ein paar weitere, schönere Impressionen von dieser Wanderung für die Seele einsammeln.
Erscheinen wird „Teutoburger Wald. Wanderungen für die Seele“ im Frühjahr 2020 im Droste-Verlag. Wer bis dahin Wanderlesefutter benötigt, dem seien die beiden Bänder aus dieser Reihe vom großartigen Karl-Georg Müller herzlich empfohlen. Von ihm stammen die Bände zu Rheingau/Taunus und der Eifel.
Hallo Wandervogel77,
in der vielen freien Zeit, die wir in der „Coronakrise“ haben, gehen wir seit fast 2 Wochen jeden Tag einen der TERRA.tracks.
Ihr Wanderlogbuch ist dabei unser treuer Begleiter. Wir wollten uns in dieser Form herzlich für ihre informative und peppig gemachte Webseite bedanken. Wir haben zu dritt eine Menge Spaß, das Umland unserer Heimatstadt Osnabrück besser kennenzulernen.
Schade ist natürlich, dass wir aktuell in keiner Gastronomie einkehren können.
Beste Grüße und „weidmannsheil“, Martina&Melanie und Hund Trüffel
Liebe Martina, liebe Melanie (und lieber Trüffel!),
vielen lieben Dank für diesen Kommentar, über den ich mich sehr, sehr gefreut habe! Sowohl darüber, das Euch Blog und Wandertipps gefallen und auch darüber, dass Ihr dadurch auch einen echten praktischen Nutzen habt und das wunderbar wanderbare Osnabrücker Land etwas neu entdecken könnt! Mir jedenfalls ging es so bei den vielen Terra Tracks, die ich gelaufen bin – immer wieder war ich überrascht, was es hier noch alles mir völlig Unbekanntes gab und sogar immer noch gibt! Ich wünsche weiterhin viele schöne Touren im Osnabrücker Land und im Teuto und natürlich ein frohes Osterfest!
Herzliche Grüße
Euer Wandervogel Ingmar