Diese abwechslungsreiche Runde von 7,5 km bei Wellingholzhausen folgt keiner durchgängigen Beschilderung, wir wurschteln ein bisschen durch. Das sollte aber mit dem GPX-Track und dieser Beschreibung keine allzu große Herausforderung darstellen. Und es lohnt sich allemal, denn wir bekommen eine Menge geboten. Die unangefochtenen Highlights der Strecke ist das Hasequellbereich und der Aussichtsturm auf dem Beutling.
Letzterer ist der Hausberg Wellingholzhausens und 220 Meter hoch. Die Namensgleichheit mit der Tolkien-Figur ist reiner Zufall, gibt unserer Tour aber natürlich trotzdem einen ganz eigenen Charme. Allein schon, dass wir unser Wandermobil in der Beutlingsallee auf dem Wanderparkplatz parken…!
Durch dörfliche Idylle
Von dort folgen wir den beiden lokalen Wanderwegen A3 und A4 in Richtung der Gaststätte Zum Beutling und passieren diese. Wir halten uns an der Gabelung hinter dem Café rechts und bleiben auf der Straße, die schnell zum Forstweg wird. Nach rund 200 m biegen wir rechts ab und folgen dem Weg durch das kleine Waldstück bergab bis zur Straße Zum Uhlengrund. Hier halten wir uns links und folgen der Straße weiter bis sie auf die Schützenstraße trifft.
Kurz zuvor erblicken wir zur Rechten noch ein schmuckes Fachwerkhaus mit einem imposanten Garten, der einen großen Teich einschließt. An der Kreuzung dann halten wir uns schräg links und biegen so in die Schützenstraße ein. Ihr folgen wir bis zu dem aus Sandstein erbauten Hof und biegen hier rechts ab in Richtung des Waldes.
Zum Kronensee
Unglaublich hohe Nadelbäume erwarten uns hier, es geht leicht bergauf und nach etwa 500 m endet die Straße und geht in einen Wiesenweg über. Ihm folgen wir in den Wald und es geht wieder bergab. Nun können wir uns an den Schildern des Wanderweges A8 orientieren. Der führt uns vorbei am Kronensee, an dem eine kleine Ferienhaussiedlung liegt. Die kleinen Hexenhäuschen sehen ausgesprochen gemütlich und einladend aus, man könnte fast ein bisschen neidisch werden.
Wer an dieser Stelle Lust auf eine Rast verspürt, der sollte übrigens noch nicht um den See herum gehen, sondern sich rechts halten und auf die Rechenbergstraße zusteuern. Wir können auch einfach dem Gegacker folgen, dass wir schon hören, denn das führt uns direkt zur wirklich schönen Gaststätte Waldschänke. Die verfügt nicht nur über einen sehr hübschen, liebevoll dekorierten Biergarten, sondern eben auch über eigene Hühner. Und die produzieren fleißig Eier für die leckeren hausgemachten Kuchen oder andere Gerichte auf der Speisekarte.
Im Hasequellbereich
Zurück auf unserem Rundweg erreichen wir zusammen mit dem A8 zum ersten Mal die noch junge Hase, die hier schon erstaunlich breit und fröhlich durch den Wald plätschert. Über eine Holzbrücke überqueren wir den Fluss, halten uns leicht bergauf gehend geradeaus. An der Wegkreuzung treffen wir auch den TERRA.track Von Quelle zu Quelle und biegen nach links ab. Einen guten Kilometer begleiten wir diesen Weg nun bis zur Schwarzen Welle.
Dieser Abschnitt ist besonders idyllisch, denn links und rechts von uns murmeln und plätschern die kleinen Zuflüsse der Hase, dass es nur so eine Lust ist. Erst nach fast einem Kilometer müssen wir auch das erste Mal überhaupt wieder auf den Weg achten, der bis hierher breit und Abzweigungen verlaufen ist. Wir gehen kurz vor der großen Kreuzung schon nach links ab und folgen damit weiter dem TERRA.track Von Quelle zu Quelle.
Zur Schwarzen Welle
Der führt uns über einen kleinen Pfad noch einmal über eine Holzbrücke über die Hase, vorbei an Kalkfelsen bis hin zur Schwarzen Welle, aka Schwarze Quelle, aka Alma-Quelle. Sie entspringt hier mitten im Wald als Tümpelquelle und ist der wichtigste Wasserspender der Hase. Sie ist eingefasst von dicken Baumstämmen und auch hier gibt es mit einer Wanderliege und einer Schutzhütte die Möglichkeit zu einer kurzen Rast. Auf fröhliches Geplätscher allerdings müssen wir hier verzichten, denn vor uns liegt eine still schweigende Sickerquelle.
Doch es lohnt sich trotzdem, hier ein bisschen zu verweilen. Mehrere Bänke bieten dazu ausreichend Gelegenheit. Und wenn wir nun die eingefasste Quelle etwas länger im Blick behalten und genauer hinsehen, stellen wir fest, dass immer wieder Luftbläschen vom Boden aufsteigen, dass es tatsächlich aus dem Grund sprudelt und im Wasser vom Grunde her Mineralien verwirbelt werden. Ein seltenes Schauspiel in unseren Breitengraden!
Durchs Puschkental
Wir verlassen den Bereich der Schwarzen Quelle über eine Holzbrücke und halten uns rechts, den Weg der alleeartig anmutend bergauf durch den Wald führt, nehmend. Er führt uns bis zur Straße Puschkental. Auch dazu ein erklärendes Wort: Es soll vor einiger Zeit in der Gegend eine Gaststätte gegeben haben, deren Wirtin ihre Arbeit in Hausschuhen erledigt haben soll. Der Begriff Puschkental geht also möglicherweise wirklich auf der Wirtin Schuhwerk zurück…
Wir biegen nach links in die Straße ein und folgen ihr rund 500 Meter. Dann biegen wir nach rechts ab. Es geht weiter bergauf und nun haben wir zur Linken einen tollen Blick auf die geschwungenen Hügel und Ausläufer des Beutlings, den wir zu erklimmen gedenken. Wir erreichen einen einsamen Hof und biegen hier nach links ab.
Auf den Beutling
Hier beginnt nun der letzte Teil des Anstiegs auf den Beutling. Wir begegnen dem Ahornweg und gehen auch Teile des Baumlehrpfades, der erst vor nicht allzu langer Zeit vom Heimatverein angelegt wurde. Er gibt auf zahlreichen Info-Tafel, die ansprechend kurz gehalten sind Aufschluss über die uns umgebende Fauna. Wir lernen mehr über Lärchen, über Fichten, Hängebirken und sogar Faulbäume…
Schließlich sehen wir durch die Baumwipfel schon den Aussichtsturm vor uns auf dem Gipfel thronen. Geschwind eilen wir die 144 Stufen nach oben und haben von hier einen fantastischen Blick in alle Himmelsrichtungen. Insbesondere Wellingholzhausen haben wir gut im Blick, können aber auch weit über den Teutoburger Wald schauen.
Von hier ist es nun nicht mehr weit bis zum Abschluss unserer Tour. Über den kleinen Pfad verlassen wir den Gipfel des Beutlings wieder und begeben uns bergab. Die Höhenmeter machen wir hier recht schnell und steil und erreichen alsbald schon wieder die Gaststätte Zum Beutling, wo wir nun noch einkehren und uns eine kleine kulinarische Belohnung gönnen können.
Warum will ich das wandern? Weil der Hasequellbereich, die Schwarze Welle und der Beutling eine großartige Kombination sind und wir wirklich viel zu sehen bekommen. Zwei Einkehrmöglichkeiten gibt es obendrein!
Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★ ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★ ★
Tolkien-Faktor ★ ★ ★ ★ ★
INFOS
Rundwanderweg, 7,5 km lang
Höhenmeter: ca. 110 m
Gehzeit: 2,5 Stunden
Schwierigkeit: leicht-mittel
Start: Wanderparkplatz Beutling (Navi: Beutlingsallee, Melle)