Gleich mehrere Wanderrouten ermöglichen es uns in Ibbenbüren, uns auf die Spuren des langen und bewegten Bergbaus der Region zu begeben. Wir entscheiden uns heute für die rund neun Kilometer lange Tour durch den Buchholzer Forst. Uns erwarten eine abwechslungsreiche Wegführung, viele Einblicke in die Bergbaugeschichte und obendrein einige Ausblicke ins Ibbenbürener Umland.
Wir starten unsere Tour, auf der etwa 130 Höhenmeter ins Haus stehen, am Wanderparkplatz in der Straße Im Hagen in Recke. Wir finden eine erste Info-Tafel zur Bergbaugeschichte vor, viele weitere werden entlang des Weges folgen. Außerdem entdecken wir einen Wegweiser mit dem Bergbausymbol. Ihm folgen wir in den Wald. Wir treffen hier übrigens auch auf das ebenfalls sehr wandernswerte Teutoschleifchen Steinbecker Runde.
Finnenbahn und Buchholzer Stollen
Vorbei an einer großzügigen Rasthütte betreten wir den Buchholzer Forst. Wir passieren sogleich die Finnenbahn, eine 1992 künstlich angelegte Waldlaufstrecke von 550 Metern Länge, die mit Holzhäckseln und Tannennadeln gepolstert und deswegen besonders gelenkschonend ist. Wer mag, dreht eine Runde – es muss ja nicht im Laufschritt sein!
Alsbald gabelt sich unser Bergbauweg, wir folgen der Markierung, die geradeaus weist. Wenig später erreichen wir die erste Bergbaustation, den Buchholzer Stollen, der nur ein kleines Stück abseits des Weges liegt. Mehr als 400 Meter ist er lang und dient heute Fledermäusen als Heimstätte. Der kunstvoll aus Sandstein gemauerte Eingang ist übrigens das älteste Relikt des Bergbaus im Ibbenbürener Steinkohlerevier und aus dem Jahr 1752! Eine weitere Info-Tafel informiert uns.
Vorbei am Steinbecker Gesenk
Unsere Bergbauroute führt uns geradeaus weiter, die Wege sind angenehm schmal, aber wir können meist noch zu zweit nebeneinander gehen. Wir passieren die älteste Abraumhalde des Ibbenbürener Reviers und schließlich auch das „Steinbecker Gesenk“. Immer werden wir von angenehm komprimiert und informativ gehaltenen Tafeln in die Geschichte eingeführt.
An der Kreuzung halten wir uns schließlich links, gehen noch fast 700 Meter geradeaus und queren die Buchholzstraße. Gegenüber nimmt uns ein kleiner Pfad hinter einer Brücke in Empfang. Er führt uns parallel zum Buchholzer Damm bis zu einem Wanderparkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Auf die Rudolfhalde
Der Markierung unserer Bergbauroute folgend erreichen wir nun die Rudolfhalde. Wir folgen der asphaltierten Straße bergauf, mehrere große Steine mit der Inschrift „Glück auf“ säumen unseren Weg. Dann steht ein Abstecher an. Während unser Weg nach rechts verläuft, halten wir uns links und folgen weiter der Straße. Das wird jetzt etwas anstrengend, weil es kontinuierlich bergauf geht, aber am Ende wird es sich lohnen!
Wenn einer kleiner Trampelpfad nach rechts von der Straße abknickt, nehmen wir diesen. Es folgen wenig später zahlreiche Stufen und diese führen uns auf den Gipfel der Abraumhalde Rudolfschacht. Von hier oben haben wir einen sensationellen 360-Grad-Rundumblick auf Ibbenbüren, das Tecklenburger Land und weit ins Münsterland hinein. Ein großer Felsen, auf dem ein Hinweisschild montiert ist, zeigt uns die verschiedenen Richtungen an. Wir befinden uns jetzt auf 188 m Höhe und haben die Höhenmeter für heute damit auch absolviert.
Steinkohle am Wegesrand
Bergab geht es schnell zur Abzweigung unserer Bergbauroute zurück. Wir folgen dem breiteren Forstweg durch den Nadelwald. Wenig später erreichen wir ein ehemaliges Tagebaugelände und entdecken am Wegesrand sogar, was hier vermutlich einst abgebaut wurde: Steinkohle.
Es folgt eine kurze Passage entlang einer Weide, dann eine etwas längere auf der schnurgeraden Straße Am Bomberg. Der Abschnitt zieht sich etwas, ist aber aufgrund des landwirtschaftlich geprägten Umfeldes trotzdem recht idyllisch.
Wir queren abermals die Buchholzstraße und passieren eine Rasthütte, an der wir weitere kurze Infos zur Bergbaugeschichte im Buchholzer Forst bekommen. Dann geht es auf einem breiten geraden Wirtschaftsweg weiter und schließlich vorbei an einer lang gezogenen und noch aktiven Tongrube. Hin und wieder können wir einen Blick in ihr Inneres erhaschen.
Zum Förderturm Buchholz
Dann müssen wir höllisch aufpassen. Denn unserer Bergbauroute schlägt sich irgendwann hinter der Tongrube nach rechts ins Unterholz und kann hier leicht übersehen werden, nicht zuletzt weil hier auch wohl ein Schild fehlt. Über verschlungene, schmale Pfade geht es weiter. Dann erreichen wir die Buchholzer Schachthütte, an der wir gleich mehrere Info-Tafeln vorfinden.
Es fällt natürlich etwas schwer, sich darauf zu konzentrieren, wenn in direkter Nachbarschaft ein Aussichtsturm darauf wartet, erklommen zu werden! Uns hält es also nicht am Boden und wir klettern auf den sog. Förderturm Buchholz, der uns auf 14 Metern Höhe einen schönen Weitblick nach Westen in die Weiten des Münsterlandes bietet.
Von der Buchholzer Schachthütte ist es dann nur noch ein knapper Kilometer bis zurück zu unserem Wanderparkplatz, auf dem wir die Tour durch die Ibbenbürener Bergbaugeschichte begonnen haben.
Warum will ich das wandern? Die tiefen Einblicke in die Bergbaugeschichte sind eine schöne, informative Dreingabe, aber auch für weniger an Geschichte interessierte Wanderer hält diese Bergbauroute mit den zauberhaften Wegen im Buchholzer Forst viel Schönes bereit!
Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★
Bergbau-Faktor ★ ★ ★ ★ ★
INFOS
Rundwanderweg, ca. 9 km lang
Höhenmeter: 135 m
Gehzeit: 2,5 Stunden
Schwierigkeit: leicht
Start: Wanderparkplatz Im Hagen, Recke (Fürs Navi: Im Hagen 28, 49509 Recke)
1 thought on “Bergbau Wanderroute Buchholz”