Der Vokko Rundwanderweg im Osnabrücker Stadtteil Voxtrup ist zwar nur knapp drei Kilometer lang, aber trotzdem ein lohnendes Ziel für einen kurzen Gang. Er führt uns über den Sandforter Berg, vorbei an der Grenze zu Bissendorf und trigonometrischen Punkt, wir passieren Gut Sandfort und treffen den Sandforter Bach.
Was heißt hier Vokko?
Bevor wir losgehen möchten wir natürlich wissen, wie dieser Weg zu seiner Bezeichnung kam. Der Ortsteil Voxtrup hat seinen Namen vermutlich von der Sippe Fokko. Insgesamt zählten fünf Höfe zu dieser Sippschaft. Die Wortendung –trup unterdessen bezeichnete früher ein Dorf. Zusammengesetzt verschmolz Fokkostrup dann irgendwann zu Voxtrup. Vor der Entstehung dieses Namens verbeugt sich also unser Vokko Rundwanderweg.
Der heutige Vokko Rundwanderweg wurde erstmals 1979 von den Vorstandsmitgliedern des Bürgervereins Voxtrup Hans Mutert und Herbert Knüppe erarbeitet. Im Jahr 2016 dann erhielt der Weg eine neue Markierung mit einem eigenen Logo und schmucken Schildern, die uns auf unserer Tour leiten werden.
Aufstieg zum Ehrenmal
Wir starten unseren Gang auf dem Vokko Rundwanderweg an der Gaststätte Haus Rahenkamp an der Meller Landstraße. Hier halten auch mehrere Stadtbuslinien, sodass wir ganz bequem mit dem ÖPNV anreisen können. Wir überqueren die Straße, informieren uns kurz an der großen Schautafel und steigen dann die Stufen hoch.
Sogleich erreichen wir zu unserer Linken das große Ehrenmal, das nach dem Ersten Weltkrieg hier auf einer Anhöhe errichtet wurde. Die Namen der Gefallenen dieses Krieges sind auf Tafeln eingraviert. Auch die Toten des Zweiten Weltkriegs wurden hier verewigt. Ihre Namen finden wir auf einzelnen Ziegelsteinen, die in der großen, ringförmigen Mauer entdecken können, die den Platz umgibt.
Hart an der Grenze
Der Vokko Rundwanderweg führt uns weiter zum höchsten Punkt des Sandforter Berges (138,9 m), wo sich an der Grenze zur Gemeinde Bissendorf der Trigonometrische Punkt befindet. Diese Punkte sind ausschlaggebend für die Landvermessung. Eine Info-Tafel vor Ort erklärt es uns noch etwas ausführlicher.
Über schöne, schmale Pfade führt uns der Vokko Rundwanderweg weiter durch Buchenwälder und vorbei an der Rodelwiese. Dass es sich hier im Winter trefflich rodeln lässt, können wir uns gut vorstellen. Den Hang hinab haben wir durch die Schneise, die hier für die Stromtrassen geschlagen wurde einen schönen Blick auf Düstrup. Die Stromtrasse selbst stört dabei natürlich ein wenig, aber ohne sie hätten wir eben auch keinen Ausblick…
Weiter zum Sandforter Bach
Der Vokko Rundwanderweg führt uns nun wieder sachte den Berg hinab. Links und rechts des Weges können wir zahlreiche Krater entdecken. Sie gehen auf den Zweiten Weltkrieg zurück. Vermutlich hielten die alliierten Bomber die nahegelegenen Kalkbrennöfen für ein Stahlwerk und warfen deshalb hier so zahlreich ihre Bomben ab.
Wir erreichen am Fuße des Berges den Sandforter Bach und folgen ihm ein Stück und sehen schließlich auch die Flanke von Gut Sandfort nahe des Weges liegen. Es blickt auf eine lange Geschichte zurück und ist in tadellosem Zustand. Der Name Sandfort taucht erstmalig 1689 auf und stammt wahrscheinlich von einer sandigen Fuhrt durch die Hase, die erst in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts durch eine Steinbrücke ersetzt wurde.
Entlang eines Feldes gehen wir dann die letzten Meter auf dem Vokko Rundwanderweg und erreichen schließlich die Meller Landstraße wieder. Wer nun noch nicht genug hat, der findet in direkter Nachbarschaft eine zweite kleinere Tour, die Wanderer Martin in seinem Blog beschrieben hat. Auch der TERRA.track Zittertal ist von hier nicht weit entfernt.
Warum will ich das wandern? Weil dieser Weg schön zeigt, dass es sich auf Osnabrücker Stadtgebiet trefflich wandern lässt und wir den Ortsteil Voxtrup besser kennen und schätzen lernen. Für einen kurzen, unanstrengenden Spaziergang eignet sich der Vokko Rundwanderweg allemal!
Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★ ★
Vokko-Faktor ★ ★ ★ ★ ★
INFOS
Rundwanderweg, ca. 3 km lang
Höhenmeter: 80 m
Gehzeit: 1 Stunde
Schwierigkeit: leicht
Start: Haus Rahenkamp (Navi: Meller Landstraße 106, 49086 Osnabrück)