Auf diesem Rundwanderweg erkunden wir auf knapp 4,5 Kilometern und mit gerade mal 35 Höhenmetern ganz bequem den Gattberg. Und mit ihm auch gleich das Steinerne Meer von Belm. Das heißt so, weil die vorletzte Eiszeit hier unzählige größere und kleinere Steinblöcke abgeladen hat, die zuvor mit dem „Polarexpress“ den weiten Weg aus Skandinavien zurückgelegt hatten. Einer von ihnen hat es sogar bis zum Kultstein gebracht!
Wir folgen dem gelben Dreieck
Wir starten unsere Wanderung durch das Steinerne Meer am Wanderparkplatz am sog. Forsthaus Hesepe. Der Parkplatz liegt an der Icker Straße und neben einer Info-Tafel von TERRA.vita wartet hier auch ein Holzhäuschen auf die Besucher. Auch die ersten Findlinge können wir hier schon bestaunen. Anhand der Schautafel sehen wir, dass es mehrere verschiedene Routen gibt. Wir folgen heute dem Wanderweg, der mit einem gelben Dreieck gekennzeichnet ist. Leider fehlt hier und da die Markierung, so dass es sehr sinnvoll ist, den GPX-Track, wenigstens aber diese Beschreibung im Gepäck zu haben.
Wir gehen los, lassen die TERRA.vita-Tafel links liegen und folgen dem breiten Fahrweg, der in die asphaltierte Straße Boltenweg übergeht. Das erste Haus passieren wir noch, vor den nächsten beiden biegen wir jedoch nach rechts ab und gehen am Waldrand weiter. Wir ignorieren abknickende Wege und gehen weiter an dem Feld entlang, das zu unserer Linken liegt.
Vom Steinhauerplatz zur Burgstraße
An der ersten Kreuzung auf Höhe des Feldendes biegen wir nach links ab und folgen den nun schmaler werdenden Waldwegen. Zu unserer Linken nehmen wir alsbald eine größere Ansammlung von Findlingen wahr und verlassen kurz den Weg, um den hier gelegenen sog, Steinhauerplatz näher zu inspizieren. Hier sieht es tatsächlich so aus, als sei diese große Ansammlung von Findlingen künstlich hier zusammengetragen worden und würde nun auf ihre Bearbeitung warten…
Zurück auf dem Weg gehen wir weiter bis zur Straße Im Gattberg, biegen nach rechts ab und nach einigen hundert Metern an der Straßenkreuzung wieder rechts. Wir passieren ein sehr einsam gelegenes Haus und gelangen schließlich an eine Schafkoppel, an der wir nach links abbiegen und in den Wald gehen. Unser Weg beschreibt nun ein umgedrehtes U und an dessen Scheitelpunkt treffen wir auf die Burgstraße. Sie ist ein alter Hohlweg und führte einst vermutlich zu einem Rittersitz in Vehrte.
Zum Butterstein
Nach links biegt hier unter anderem der DivaWalk ab, wir aber halten uns rechts und kehren nun über einen Schlenker zurück und kommen wieder auf der Straße Im Gattberg an. Hier biegen wir rechts ab und hinter dem Zaun nach wenigen Metern wieder nach links. Und schon sind wir wieder im Wald und bleiben hier nun auch für den Rest der Tour.
An der nächsten Weggabelung halten wir uns links und treffen schon wenig später auf den Butterstein. Er ist der größte Findling hier am Gattberg und zugleich ein formschöner. Wohl deshalb hat man ihn damals auserkoren als Gerichtsstein, als sog. Burstein zu dienen. Hier fanden in Outdoorsitzungen die Prozesse statt und vermutlich auf den Namen Burstein geht die heutige Bezeichnung zurück. Wer es lieber etwas mystischer hat, dem wird aber auch eine Sage dazu angeboten…
Kultische Steinkunst
Wir gehen links am Butterstein vorbei und an der nächsten Wegekreuzung geradeaus weiter. Als Nächstes liegt an unserem das eher unscheinbare Hügelgrab, aber nur wenige Meter weiter der schon wesentlich spannendere Findling mit den kultischen Einritzungen.
Der Granitblock trägt zwei künstliche Einmeißelungen in Form eines Schälchens von 5 Zentimetern Durchmesser und 1,5 Zentimetern Tiefe und eines menschlichen Fußabdrucks von 23 Zentimeter Länge und 7 bis 10 Zentimeter Breite. Die Schälchen muss man unter der moosbewachsenen Oberfläche schon genauer suchen, der Fußabdruck aber ist gut zu erkennen. Keine Seltenheit in Norddeutschland – dies gehörte zu nicht mehr rekonstruierbaren Bräuchen unserer Vorfahren aus der Bronzezeit.
Wir folgen dem Weg weiter und er trifft auf einen breiten forstwirtschaftlich genutzten Fahrweg durch den Wald. Diesen Weg überqueren wir nur – auf den ersten Blick sieht man kaum, dass sich unser Weg tatsächlich auf der anderen Seite wieder ins „Unterholz“ schlägt, also aufpassen! Das gelbe Dreieck ist hier nirgends zu sehen… Doch von hier ist es dann auch schon nicht mehr weit bis zu unserem Ausgangspunkt.
Warum will ich das wandern? Von diesem Weg hatten wir eigentlich nichts erwartet, wir wollten uns nur trotz Nieselregens kurz die Beine vertreten. Und dann entdecken wir, dass es hier gleich um die Ecke so viele spannende Orte an einem Hügel vereint gibt! Wir kommen nochmal wieder. Insbesondere im Herbst ist diese Strecke sicherlich ein mystisch-zauberhaftes Erlebnis!
Bewertung
Natur ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★
Mystik-Faktor ★ ★ ★ ★
INFOS
Rundwanderweg, ca. 4,4 km lang
Höhenmeter: 35 m
Gehzeit: 1 Stunde
Schwierigkeit: leicht
Start: Wandparkplatz am Gattberg / Forsthaus Hesepe (Fürs Navi: Icker Landstraße, 49191 Belm)