Mit dem rund 7,5 km langen Teutoschleifchen Steinbecker Runde schicken wir uns an, einen Ausflug ganz tief in die Geschichte des Bergbaus der Region rund um Ibbenbüren zu machen. Doch auch wer für Bergbaugeschichte nur wenig übrig hat, ist auf diesem Rundweg bei Recke-Steinbeck bestens bedient, denn er garantiert zugleich jede Menge Wanderspaß. Also sagen wir: Glück auf! Und ziehen los.
Zum Buchholzer Forst
Wir starten unsere Tour auf dem Teutoschleifchen Steinbecker Runde im Herzen des 2200-Einwohner-Örtchens Steinbeck. Wie es sich gehört wird das selbstredend von einer Kirche geprägt. Die Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus stammt aus dem Jahr 1890 und wurde von Wilhelm Rincklake erbaut, der insgesamt im östlichen Münsterland recht aktiv war. Wir gehen an seinem Bauwerk vorbei und biegen nach links in die Dorfstraße ein.
Ihr folgen wir rund 500 Meter und biegen schließlich die Straße überquerend nach links in den Tipphoff ein. Nun folgt ein Abschnitt über grüne Wege entlang von Feldern bis wir schließlich den Waldrand erreichen. Wir betreten den Buchholzer Forst und sogleich geht es leicht bergauf. Buchen, Büsche und schmale Wege prägen hier das Bild auf dem Teutoschleifchen Steinbecker Runde.
Zum Förderturm Buchholz und der Schachthütte
So bleibt es auch und wir gehen leicht bergauf und bergab durch den Wald und folgen den idyllischen, schattigen Pfaden durch den Buchholzer Forst bis wir schließlich die ersten Relikte des Bergbaus erreichen. Dies ist hier vor allem die Buchholzer Schachthütte, an der wir gleich mehrere Info-Tafeln vorfinden, die uns Aufschluss über die 500 Jahre lange Geschichte des Bergbaus in der Region geben.
Es fällt natürlich etwas schwer, sich darauf zu konzentrieren, wenn in direkter Nachbarschaft ein Aussichtsturm darauf wartet, erklommen zu werden! Uns hält es also nicht am Boden und wir klettern auf den sog. Förderturm Buchholz, der uns auf 14 Metern Höhe einen schönen Weitblick nach Westen in die Weiten des Münsterlandes bietet.
Vorbei am Buchholzer Stollen
Zurück auf dem Teutoschleifchen Steinbecker Runde führen uns wieder schmale Pfade durch den Forst bis hin zur nächsten Bergbaustation, dem Buchholzer Stollen, der früher zur Ableitung des Grubenwassers diente. Mehr als 400 Meter ist er lang und dient heute Fledermäusen als Heimstätte. Der kunstvoll aus Sandstein gemauerte Eingang ist übrigens das älteste Relikt des Bergbaus im Ibbenbürener Steinkohlerevier.
Inzwischen haben wir auch den höchsten Punkt unserer Wanderung auf dem Teutoschleifchen Steinbecker Runde erreicht und befinden uns auf 112 Metern Höhe. Ab hier geht es nun nur noch bergab durch den bunten Mischwald, in dem Buchen, Fichten, Birken und anderes Gehölz unseren Weg säumen.
Vom Finnen zu Marina
Wir passieren die Finnenbahn, eine 1992 künstlich angelegte Waldlaufstrecke von 550 Metern Länge, die mit Holzhäckseln und Tannennadeln gepolstert und deswegen besonders gelenkschonend ist. Wer mag, dreht eine Runde – es muss ja nicht im Laufschritt sein!
Vorbei an einer besonders großzügigen Jausenhütte verlassen wir schließlich den Buchholzer Forst, biegen nach rechts auf die Straße Im Hagen, die wir aber hinter dem ersten Gebäude schon wieder nach links gehend verlassen. Zwischen Feldern geht es nun auf Feldwegen weiter bis wir die Püttenbeckstraße erreichen, die uns schließlich bis zum Hafen Marina Recke führt.
Am Kanal zurück nach Steinbeck
Hier am Sportboothafen gibt es ein Restaurant, einen kleinen Campingplatz, natürlich viele schmucke kleinere Boote und in direkter Nachbarschaft auch ein Waldfreibad. Hier bietet sich eine Pause nun wirklich an! Den Großteil unserer Wanderung auf dem Teutoschleifchen Steinbecker Runde haben wir auch tatsächlich schon hinter uns.
Denn im Anschluss folgt dann nur noch ein etwa einen Kilometer langer Abschnitt entlang des Mittellandkanals, der kurz vor der Brücke schon zu Ende ist. Hier führt uns die durchgängig sehr gute Beschilderung nach links und zurück in den Steinbecker Ortskern, der nach wenigen hundert Metern wieder erreicht ist.
Warum will ich das wandern? Die tiefen Einblicke in die Bergbaugeschichte sind eine schöne, informative Dreingabe, aber am meisten besticht das Teutoschleifchen Steinbecker Runde mit den zauberhaften Wegen im Buchholzer Forst und dem hübschen kleinen Hafen Marina Recke.
Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★ ★ ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★ ★
Bergbau-Faktor ★ ★ ★ ★
INFOS
Rundwanderweg, ca. 7,4 km lang
Höhenmeter: 63 m
Gehzeit: 2 Stunden
Schwierigkeit: leicht
Start: St. Philippus und Jakobus (Fürs Navi: Dorfstraße 13, 49509 Recke, mehrere Parkmöglichkeiten in der Nähe)