Auf knapp fünf Kilometern Länge und mit gerade mal rund 30 Höhenmetern führt uns der TERRA.track Grasmoor durch eine spannende und abwechslungsreiche Landschaft. Das Grasmoor ist ein Kleinod am Fuße des Wiehengebirges – ein eng verzahntes Mosaik aus Heiden, bewaldeten Dünen und Dünentälern, in denen sich Moore, Bruchwälder und Seen gebildet haben.
Naturschutzgebiet Grasmoor
Schon seit 1937 ist das Grasmoor Naturschutzgebiet. Im Jahr 2000 erfolgte dann der nächste Schritt mit der Einrichtung der Stiftung Hof Hasemann, die Naturschutzprojekte installieren soll – unter anderem auch auf dem Gebiet des Grasmoores. Seither wurden große Bereiche des Moores von störendem Baumwuchs befreit und wiedervernässt sowie umliegende Flächen aus der intensiven Nutzung genommen. Dazu kommen viele weitere Naturschutzmaßnahmen rund um das Grasmoor.
Das führt dazu, dass wir heute bei einer Tour auf dem TERRA.track Grasmoor viele unterschiedliche Landschaftsbilder antreffen. Insgesamt sieben Schautafeln des Natur- und Geoparks TERRA.vita halten das dazu passende Hintergrundwissen für uns bereit, so dass wir ein klein wenig mehr Zeit einplanen sollten, um uns über das Grasmoor schlau zu machen.
Start am Friedhof
Die erste dieser Tafeln finden wir gleich am Einstieg in die Wanderung auf dem TERRA.track Grasmoor vor, am abseits gelegenen Friedhof Achmer, wo wir auch parken können. Nachdem wir uns an der Info-Tafel über die Aufgaben der Stiftung Hof Hasemann kundig gemacht haben, starten wir unsere Wanderung und wählen den Weg, der links vom Friedhof weg führt. Die Markierung ist ein Abbild des Hof Hasemanns, bzw. ein grüner Pfeil.
Ein kurzes Stück gehen wir über Asphalt, dann biegen wir rechts ab und gehen nun, flankiert von einer langen Reihe Birnbäume ins Grasmoor. Nach rund 300 Metern müssen wir etwas aufpassen, denn hier biegt der TERRA.track Grasmoor etwas unvermittelt nach links ab und führt uns ganz sachte ansteigend über einen Wiesenweg auf die Anhöhe.
Steinbruch und Bunker
Diese Anhöhe ist, wie wir wenig später an der nächsten Info-Tafel erfahren, der letzte Zipfel des Wiehengebirges und trägt den Namen Larberger Egge. Hier wurden seinerzeit auch Steine abgebaut, die vielseitig Verwendung fanden. Die Menschen nutzten sie zum Bau von Brücken, Gebäuden oder Mauern zur Begrenzung von Grundstücken.
Unterhalb der Schautafel sehen wir auch einen ehemaligen Bunker, der aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammt. Er gehörte zu einer Flugzeugabwehr-Stellung am Flugplatz in Achmer. Heute dient er weit friedlicheren Zwecken und beherbergt Fledermäuse. Für sie sind solche Stollen Tagschlafplatz und Winterquartier zugleich.
Landschaftsmosaik und Heide
Unser TERRA.track Grasmoor knickt anschließend nach rechts ab und führt uns auf einem lauschigen Waldweg über den Kamm der Larberger Egge, der eigentlich bei Lichte betrachtet, ja eher ein Kämmchen ist. An einen einsam gelegenen Haus vorbei erreichen wir die nächste Themenstation, an der wir auf einen kleinen See blicken. Hier lernen wir dann, was es mit dem Begriff Landschaftsmosaik auf sich hat.
Wir gehen weiter, vorbei an einer Weide und erreichen schon wenig später die nächste Info-Tafel am TERRA.track Grasmoor und eine karge, aber trotzdem bildhübsche Heidelandschaft zu unserer Linken. Neben Heide gedeiht hier auch Wacholder und der blau schillernde Schmetterling Bläuling fühlt sich hier ebenfalls wohl und umflattert die Wanderernase.
Auf sumpfigen Abwegen
Wir ziehen weiter und entdecken nun zum ersten Mal morastige Sümpfe – so stellen wir uns Moor vor! Und davon bekommen wir kurz darauf noch gleich viel mehr zu sehen. Die nächste Themenstation auf dem TERRA.track Grasmoor widmet sich genau diesem Landschaftsbild und wir können es hier nun auch live erleben.
Ein kleiner Weg führt abseits des eigentlichen TERRA.track Grasmoor nach rechts und tiefer ins Moor. Hier sorgt die Ausschilderung auch ein wenig für Verwirrung, denn der Pfeil des Themenweges weist sowohl geradeaus, was uns weiter auf dem TERRA.track Grasmoor führen würde, aber auch eben in besagten kleinen Weg nach rechts. Das ist vermutlich aber eben nur als kleiner Abstecher gedacht, denn danach gibt es auf dem kleinen Pfad keine weiteren Schilder mehr.
Das sollte uns aber keinesfalls davon abhalten, uns hier einmal etwas umzusehen, denn was uns erwartet, ist wunderschön. Ein traumhaft schmaler Pfad, sumpfige Wälder, kleine lauschige Seen und eine botanische Vielfalt, wie wir sie sonst kaum irgendwo in unseren Breitengraden zu sehen bekommen.
Finale auf dem TERRA.track Grasmoor
Zurück auf dem TERRA.track Grasmoor geht es nun dagegen etwas weniger abwechslungsreich zu. Über längere Geraden entlang von Feldern und noch einmal vorbei an dem Landschaftsmosaik mit See, das wir schon zuvor von der anderen Seite bestaunt haben, passieren wir die letzten beiden Stationen am Wegesrand und erreichen schließlich über die Straße Fledderweg wieder den Ausgangspunkt unserer Wanderung durch das Grasmoor.
Warum will ich das wandern? Weil wir wirklich ein paar interessante Dinge lernen können (die Schautafeln sind alle in leserfreundlicher Länge und leicht verständlich) und weil wir eine sehr abwechslungsreiche Landschaft erleben können!
Bewertung
Natur ★ ★ ★ ★ ★
Ausblicke ★
Abwechslung ★ ★ ★ ★
Romantik ★ ★ ★
Lern-Faktor ★ ★ ★ ★
INFOS
Rundwanderweg, 4,8 km lang
Höhenmeter: 28 m
Gehzeit: 1,5 Stunden (etwas mehr Zeit zum Lesen einplanen)
Schwierigkeit: leicht
Start: Parkplatz Friedhof Achmer (Navi: Fledderweg 6A, 49565 Bramsche)
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